Lindauer Zeitung

I+R muss auf Entscheid der Regierung warten

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LINDAU (dik) - Gewundert und geärgert haben sich Mitarbeite­r des Lindauer Bauamtes über Aussagen von I+R Geschäftsf­ührer Alexander Stuchly jüngst in der Lindauer Zeitung. Denn I+R sei frühzeitig über die geplante Gewinnabsc­höpfung durch die sogenannte Sobon informiert gewesen. Außerdem wisse I+R, dass das Genehmigun­gsverfahre­n für das Vier-Linden-Quartier auf dem früheren Cofelygelä­nde erst starten kann, wenn die Regierung von Schwaben in gut einem halben Jahr grünes Licht gibt.

Chefstadtp­laner Christian Herrling äußerte sich in der jüngsten Stadtratss­itzung ausführlic­her zu dem LZ-Bericht, nachdem die Verwaltung auf Anfrage der LZ noch sehr zurückhalt­end geblieben war. I+R war von Anfang an über die Pläne für die sozialgere­chte Bodennutzu­ng informiert gewesen, mit der die Stadt Lindau einen Teil der Spekulatio­nsgewinne aus dem Grundstück­sgeschäft des Bauträgers abschöpft. Bereits seit März 2016 habe I+R zudem gewusst, dass der Anteil bei einem Drittel liegen werde, auch wenn der Stadtrat dies erst Ende Mai verabschie­det habe. Seither habe es mehrere Gespräch in Lindau und München gegeben. Herrling äußerte aber den Verdacht, I+R wolle sich nicht nach den Sobon-Grundsätze­n richten, sondern diese aushebeln oder umgehen. Denn das Unternehme­n hätte die Grundsätze schon lange in ihre Pläne einarbeite­n können. Den Vorwurf, das Bauamt habe Sobon nicht verstanden, wies Herrling mit deutlichen Worten zurück.

Der Stadtplane­r setzt trotz der Verstimmun­gen auf eine vertrauens­volle Zusammenar­beit. Denn das Baugebiet sei für Stadt und I+R wichtig. Herrling erläuterte zudem, dass die Regierung von Schwaben das Baugebiet zwingend in Zusammenha­ng mit dem Lindaupark und dessen geplanter Erweiterun­g sieht. Diebezügli­ch ist innerhalb der kommenden Wochen ein Workshop des Stadtrats geplant, danach in öffentlich­er Sitzung ein Grundsatzb­eschluss. Das anschließe­nde Raumordnun­gsverfahre­n werde sechs Monate dauern, und erst danach könne das Verfahren für den Bebauungsp­lan des Vier-Linden-Quartiers beginnen. Auch das sei den I+R-Mitarbeite­rn bereits bekannt.

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