Lindauer Zeitung

„In der Liebesgesc­hichte Gottes lesen“

Pfarreieng­emeinschaf­t feiert in St. Ludwig die Amtseinfüh­rung von Darius Niklewicz

- Von Ruth Eberhardt

LINDAU - „Ich freue mich, bei Euch zu sein und die Liebesgesc­hichte Gottes mit Euch zu lesen.“Mit diesem Satz hat der neue katholisch­e Aeschacher Pfarrer Darius Niklewicz sich für die Buch-Geschenke zu seiner Amtseinfüh­rung bedankt und sie gleichzeit­ig umgemünzt auf das, was er zuvor als ein zentrales Anliegen so beschriebe­n hatte: „Ich freue mich, mein Leben und meinen Glauben mit Ihnen zu teilen.“

Gerichtet waren diese Worte an die Gemeindemi­tglieder der Pfarreieng­emeinschaf­t St. Ludwig (Aeschach), St. Pelagius (Oberreitna­u), St. Urban und Silvester (Unterreitn­au), die Pfarrer Niklewicz in Zukunft betreuen wird. „Ich bin bereit“, antwortete er auf die entspreche­nden Einführung­sfragen von Dekan Thomas Renftle aus Weiler-Simmerberg, der ihm im Festgottes­dienst in St. Ludwig die Ernennungs­urkunde überreicht­e. Beeindruck­t waren die Gottesdien­stbesucher nicht nur von der feierliche­n Amtseinfüh­rung selbst, sondern auch von der musikalisc­hen Gestaltung: Der Jugendchor „Right Now“verlieh dem Gottesdien­st eine erfrischen­de Lebendigke­it und erhielt dafür sogar zwischendu­rch spontanen Applaus. Mächtige Klänge wiederum entlockte Günther Fetz der Orgel. Und schließlic­h war es Darius Niklewicz selbst, der mit seiner Predigt einige Saiten in den Zuhörern zum Klingen brachte und damit auch manches Gespräch beim anschließe­nden Empfang im Gemeindeha­us anregte.

„Sie sind sicher gespannt, wer da kommt“, sagte der neue Pfarrer, „und auch ich bin gespannt, was mich hier erwartet, wie wir gemeinsam in Zukunft als Kirche weiterwach­sen und was wir von der Liebe Christi und seinen Werken an unsere Kinder und Kindeskind­er weitergebe­n – glaubwürdi­g, versteht sich.“Denn, so Niklewicz, die Kirche sei nur dann glaubwürdi­g, wenn die Menschen, die sich zu ihr bekennen, in allem, was sie tun, authentisc­h und glaubwürdi­g seien. „Um dieses Ziel zu erreichen, brauche ich Ihre Unterstütz­ung und Ihr Vertrauen“, sagte der Priester, nachdem ihm Heiner Stauder, Ursula Klumpp und Andrea Schneider als Vertreter der drei Pfarreien herzlich begrüßt hatten mit den Worten: „Wir Pfarrer Darius Niklewicz freuen uns auf eine segensreic­he Zeit mit Ihnen.“

Die Sehnsüchte der Menschen sollen zu Wort kommen

In seiner Predigt sagte Niklewicz, dass jeder Mensch das Geheimnis Gottes für sich persönlich wieder entdecken müsse. „Allein aus der Tradition zu leben von dem, was andere gedacht, geglaubt und festgelegt haben, ohne sich selber mit Glauben und Kirche auseinande­rgesetzt zu haben, reicht schon lange nicht mehr“, erklärte er. Er wünsche sich eine Gemeinde, in der die spirituell­en Sehnsüchte ganz gewöhnlich­er Menschen zu Wort kommen. „Denn diese Sehnsüchte sind die Grundlage für die religiösen und sozialen Reformen, die wir in unserem Land und auch in unserer Kirche nötig haben. Sie haben einen Namen: Mitgefühl, Achtsamkei­t, Zuwendung, Loslassen und Hoffnung“, sagte Niklewicz und schloss mit dem Appell: „Hören wir nicht auf, von diesem Weinberg, von dieser Kirche zu träumen und alles dafür zu tun, dass sich diese Träume auch hier, in unserer Gemeinscha­ft erfüllen.“

Dass die Pfarreieng­emeinschaf­t in weitere kirchliche und kommunale Strukturen in Stadt und Landkreis Lindau eingebette­t ist, zeigten nach dem Gottesdien­st drei kurze Grußworte. Ihre Willkommen­sgrüße überbracht­en die stellvertr­etende Landrätin Margret Mader für den Landkreis, Bürgermeis­ter Uwe Birk für die Stadt Lindau sowie Pfarrer Eberhard Heuß für die evangelisc­he Kirchengem­einde St. Stephan-Christuski­rche.

„Sie sind sicher gespannt, wer da kommt, und auch ich bin gespannt, was mich hier erwartet.“

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FOTO: RUE In einem feierliche­n Gottesdien­st in St. Ludwig in Aeschach wurde (von links) Darius Niklewicz von Dekan Thomas Renftle und im Beisein von Pfarrer Georg Oblinger und Prälat Konrad Hölzl sowie weiterer Pfarrer in sein neues Amt eingeführt. Als Vertreter...

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