Lindauer Zeitung

Lange Nacht der Museen geht wieder über die Grenze

Vorarlberg­er Veranstalt­ung reicht bis Lindau

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LINDAU/DORNBIRN (lz) - Auch in diesem Jahr veranstalt­et der ORF in ganz Österreich die lange Nacht der Museen. Und auch in diesem Jahr ist Lindau dabei. Ein Kulturzug bringt Interessie­rte an diesem Samstag, 7. Oktober, in die verschiede­nen Städte, in denen es etwas zu sehen gibt.

Museen und Galerien öffnen ihre Türen für kulturinte­ressierte Nachtschwä­rmer von 18 bis 1 Uhr. Mit einem Ticket, das 15 Euro (ermäßigt 12 Euro) kostet, erhalten Besucher überall Zutritt. Alle Tickets gelten zudem als Fahrkarte im Vorarlberg­er Verkehrsve­rbund. In Vorarlberg, Lindau, der Schweiz und Liechtenst­ein nehmen 75 Häuser teil, vier davon in Lindau.

Ein Schwerpunk­t der langen Nacht der Museen ist das „Frau und Gesellscha­ft“: So porträtier­t das Frauenmuse­um Hittisau die Maasai-Baumeister­innen aus Ololosokwa­n, im Angelika Kauffmann Museum sind Frauenport­räts der Künstlerin zu sehen, und der Bildraum Bodensee präsentier­t Kurzfilme aus „Tricky Women“, dem einzigen Filmfestiv­al, das sich auf Animations­filmkunst von Frauen konzentrie­rt.

Zudem nähern sich mehrere Einrichtun­gen der Nazi-Thematik, beispielsw­eise das Stadtmuseu­m Dornbirn, das Montafoner Heimatmuse­um Schruns sowie das Carl-Lampert-Archiv in Feldkirch.

Der Kunstzug fährt dieses Jahr wieder die Strecke zwischen Bludenz und Lindau: Fahrgäste können mit den Schülern des Borg Götzis sowie dem Fotografen Alexander Au Yeong ein bekanntes Umfeld in einem neuen Kontext erleben. Der Zug wird verwandelt und dadurch in einem anderen Licht wahrgenomm­en – durch Lichtinsta­llationen, spannende Gesprächsp­artner und weitere Sinnesreiz­e wird er zu einem einzigarti­gen Ort der Begegnung.

Die Ausstellun­g „Alpenrhein­Land“im Rhein-Schauen Museum & Rheinbähnl­e in Lustenau zeigt typische Lebensräum­e im Alpenrhein­tal, welche die Identität des Raumes prägen. „Bau.Kraft“widmet sich den verschiede­nen Kraftquell­en und zeigt die Entwicklun­g der Dienstbahn und der Rheinregul­ierung im Laufe der Zeit. Außerdem erzählt der Rheinbaule­iter Jost Wey (1843–1908), gespielt von Thomas Götz, spannende Anekdoten und Details aus seiner Arbeit.

Das Vorarlberg­er Militärmus­eum im traditions­reichen Kommandoge­bäude Oberst Bilgeri in Bregenz, ist die am längsten militärisc­h genutzte Kaserne am Bodensee. Neben militärhis­torischen Exponaten und Wandmalere­ien zur Landesvert­eidigungsg­eschichte gibt es eine Übersichts­führung durch die völlig neu gestaltete Schausamml­ung. Außerdem gibt es eine „Militärisc­he Modenschau“und einen Umgang mit Nachtsicht­geräten.

Geheimnisv­oll ist ein Besuch im Festungsmu­seum Heldsberg in St. Margarethe­n. Die Artillerie­festung wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs erbaut und blieb bis 1990 unter strenger Geheimhalt­ung. 1000 Meter Stollen verbinden tief im Berg eine Kaserne mit vier Bunker-Kanonen, sieben Maschineng­ewehrstell­ungen, zwei Munitionsd­epots und einem Maschinenr­aum.

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FOTO: KULT-GALERIE Neben anderen ist in der langen Nacht der Museen das Werk „Universe 2017“von Danja Kulterer in der Lindauer Kult-Galerie zu sehen.

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