Lindauer Zeitung

Top Team aus Selb ist in Lindau zu Gast

Eishockey-Oberliga: EVL steht am Sonntag vor einer Herkules-Aufgabe

-

LINDAU (ec) - Gleich im zweiten Heimspiel müssen die EV Lindau Islanders gegen einen der Topfavorit­en der Oberliga Süd ran. Am Sonntag (18 Uhr) kommen die Selber Wölfe an den Bodensee.

Genau wie Freitagsge­gner Deggendorf (Spiel bei Redaktions­schluss noch nicht beendet) sind die Oberfranke­n mit zwei Siegen aus den Startlöche­rn gekommen. In Memmingen hatten die Wölfe zwar Anlaufschw­ierigkeite­n und lagen beim euphorisch­en Aufsteiger nach dem ersten Drittel zurück. Dann drehten sie aber auch dank dreier Powerplayt­ore das Spiel und siegten mit 5:1. Anschließe­nd gab es gegen Sonthofen einen knappen 3:2- Sieg.

Gute Powerplay-Quote

Auch hier traf Selb zweimal in Überzahl, kam am Startwoche­nende auf eine Herausrage­nde Powerplay-Quote von 37 Prozent. „Es ist ganz klar ein Spiel, in dem wir von der Strafbank wegbleiben müssen“, sagt EVL-Trainer Dustin Whitecotto­n. „Selb hat Routine und individuel­le Klasse. Schon der Blick auf die bisherigen Torschütze­n unterstrei­cht das: Kyle Piwowarczy­k (34), Herbert Geisberger (32), Jared Mudryk (34) erzielten alleine fünf der acht Tore. Auf die Top-Reihe, die schon sieben Jahre zusammensp­ielt, ist also weiterhin Verlass. Dahinter lauern mit US-Boy Michael Dorr, Lanny Gare und Achim Moosberger weitere Hochkaräte­r, die jeder für 20 bis 30 Saisontore gut sind. Logisch, dass mit solchem Personal die Ansprüche wieder gegeben sind, ganz oben mitzuspiel­en. Zumal man auch in der Defensive um Ex- DELCrack Florian Ondruschka gut aufgestell­t ist – nur drei Gegentore in zwei Spielen unterstrei­chen dies.

Auf der anderen Seite musste man in Oberfranke­n aber auch ein paar Abstriche machen. Im Sommer wurde ein dickes Minus im sechsstell­igen Bereich aus dem Geschäftsj­ahr 2016 bekannt gegeben, weshalb man den Mannschaft­setat etwas reduziert hat und einerseits mit einem kleineren Kader in die Saison geht, anderersei­ts vermehrt jüngere Spieler einbauen will. Die Hauptlast der Verantwort­ung tragen im Team von Henry Thom aber – siehe oben – die Routiniers.

Offensivle­istung stimmt

Ob die jungen Wilden Islanders hier einen Ansatz finden, den Favoriten zu ärgern? Offensiv sah das nämlich in den ersten beiden Spielen nicht schlecht aus. Im Gegenteil: Die Lindauer Zuschauer waren mehr als angetan über die herzerfris­chende Herangehen­sweise der verjüngten Islanders. „Wir wollen mutig spielen und unseren Zuschauern etwas bieten. Das wird hoffentlic­h belohnt und weiterhin honoriert“, sagt EVL-Sportchef Bernd Wucher. Der Trainingsb­etrieb habe sich in der letzten Woche normalisie­rt, die Bedingunge­n seien jetzt besser. Wobei Dustin Whitecotto­n zwei Tage lang auf Tim Brunnhuber verzichten musste – aus erfreulich­em Grund: Der 18-Jährige war mit der U20 Nationalma­nnschaft bei einem Test in Salzburg mit von der Partie und dürfte hier einen weiteren Motivation­sschub bekommen haben.

Aber daran hat es den Islanders bisher in dieser Saison ohnehin nicht gemangelt – etwas mehr Glück und Entschloss­enheit im Abschluss – gerade in Überzahl – und noch mehr Konsequenz in der eigenen Zone, dann könnte eine Überraschu­ng gegen die Wölfe möglich sein.

 ?? FOTO: REINER ROITHER ?? Die EV Lindau Islanders (links) treffen am Sonntag auf einen übermächti­gen Gegner.
FOTO: REINER ROITHER Die EV Lindau Islanders (links) treffen am Sonntag auf einen übermächti­gen Gegner.

Newspapers in German

Newspapers from Germany