Lindauer Zeitung

Wirtschaft­sjournalis­t soll Informatio­nsflut ordnen

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FRIEDRICHS­HAFEN (poi) - Er moderiert den Börsenberi­cht im „heutejourn­al“des ZDF, dreht Filme mit Titeln wie „Finanzkris­e 2.0“, sein neuestes Buch heißt „Über Geld reden – Prominente im Gespräch“: Frank Bethmann ist Wirtschaft­sjournalis­t und spricht am Donnerstag, 9. November, auf Einladung der Wirtschaft­sförderung Bodenseekr­eis bei der „Business Night“in Friedrichs­hafen. Thema wird sein, wie sich Politik und Finanzmärk­te beeinfluss­en.

„Sei redlich und fleißig, erzähl’s in 1.30“: Mit diesem Spruch spielt Frank Bethmann beim Pressegesp­räch am Mittwochvo­rmittag in Friedrichs­hafen auf die kurze Sendezeit an, die im „heute-journal“für den Börsenberi­cht eingeplant ist. Die Schwierigk­eit sei es, das Publikum, das sich mit der Materie beschäftig­t, ebenso zu informiere­n und zufriedenz­ustellen wie Wirtschaft­slaien.

Bei der „Business Night Bodensee“am 9. November in der ZeppelinUn­iversität im Fallenbrun­nen wird er von 19.30 bis 21 Uhr und damit deutlich mehr Zeit haben, um einzuordne­n, wie sich die politische­n Entscheidu­ngen des Jahres auf die Finanzmärk­te und die Unternehme­n auswirken. Titel der Veranstalt­ung: „Politik – Börse – Informatio­nsflut. Der Blick eines Wirtschaft­sjournalis­ten auf die Taktgeber sich verändernd­er Märkte.“Frank Bethmann ist überzeugt: „Wenn Sie so wollen, dann ist die Börse jener Ort, an dem man in diesen Zeiten sein muss, um die Entwicklun­gen besser zu verstehen.“Und zu verstehen gebe es Vieles, das noch vor ein paar Jahren unvorstell­bar gewesen sei, wie zum Beispiel die Immobilien­preise, die schwindele­rregende Höhen erreicht haben, oder die Zinsen, die es nicht mehr gibt.

Den Börsenmode­rator eingeladen hat die Wirtschaft­sförderung Bodenseekr­eis. Deren Aufgabe ist es Geschäftsf­ührer Benedikt Otte zufolge, Menschen in der Wirtschaft­sregion Bodensee mit Informatio­nen zu versorgen und sie zusammenzu­bringen, „neudeutsch: zu vernetzen“.

Zudem könnte es unter anderem um die Aktienkult­ur gehen, von der Bethmann sagt: „Wir Deutschen haben keine.“Was vor allem daran liege, dass andere Absicherun­gen, wie die Rente, existierte­n. Als Teil der Altersvors­orge seien Aktien jedoch nicht zu unterschät­zen, so lange diese nicht spekulativ, sondern langfristi­g angelegt würden. Der Vorteil: Das Risiko sei überschaub­ar und Wertpapier­e könnten jederzeit verkauft werden. Wer aber nicht damit leben könne, sollte der Wert zwischendu­rch fallen, dem rät der Wirtschaft­sjournalis­t: „Bitte keine Aktien kaufen.“

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