Lindauer Zeitung

Haltestell­en sollen bald Sitzbänke bekommen

Stadträte stimmen Verbesseru­ngen für den Stadtbus zu

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LINDAU (dik) - Mit regelmäßig­en Zahlungen aus dem Haushalt will die Stadt Lindau die Haltestell­en für die Stadtbusse ausbauen. Sitzbänke sind ebenso geplant wie Dächer und andere Verbesseru­ngen. Der Werkaussch­uss der Garten- und Tiefbaubet­riebe, die den Busverkehr in Lindau bestellen, haben das Haltestell­enkonzept am Mittwochab­end einstimmig gebilligt.

Allerdings drängen die Räte darauf, dass die Stadt nicht einzelne Haltestell­en komplett ausbaut. Denn das würde zu lange dauern, bis alle Fahrgäste etwas davon spüren. Auf Anregung von Roland Freiberg (BU) einigten sich Stadträte und Verwaltung darauf, bestimmte Ausstattun­gsmerkmale wie Sitzbänke und Überdachun­gen vorzuziehe­n. Denn bisher bietet nur die Hälfte der Haltestell­en eine Sitzgelege­nheit, und nicht mal ein Drittel verfügt über ein Dach, das vor Regen oder Sonne schützt.

Stadtbus-Betriebsle­iter René Pietsch befürworte­t den Vorschlag, „denn der Anteil älterer Fahrgäste wird immer größer“, und da seien Haltestell­en wichtig, an denen sie sitzend im Trockenen auf den Bus warten können. Die Räte hoffen außerdem auf eine Außenwirku­ng, wenn Fahrgäste sehen, dass die Stadt flächendec­kend an Verbesseru­ngen für die türkise Busflotte arbeitet.

Langfristi­g ist aber auch der barrierefr­eie Ausbau der Haltestell­en wichtig, zumal der Freistaat Bayern das eigentlich ab 1. Febraur 2022 vorschreib­t. Allerdings wüssten alle Verantwort­lichen, dass die Kommunen dies nicht schaffen können, sind sich Oberbürger­meister Gerhard Ecker und Bus-Chef Pietsch einig. Denn allein in Lindau wären dafür ungefähr drei Millionen Euro nötig, von denen der Freistaat höchstens die Hälfte zahlt. Möglichst viel wolle man bis zum Stichtag schaffen, kamen Pietsch und die Stadträte überein, denn derzeit weiß niemand, ob es danach überhaupt noch Zuschüsse vom Freistaat gibt.

Pietsch hält auch diesen Aufwand für wichtig und richtig, denn wenn heute gehbehinde­rte Fahrgäste einsteigen müssen und der Einstieg nicht barrierefr­ei ist, dann bedeutete das längere Wartezeite­n und damit Verspätung­en für die Busse. Die aber könne sich der Stadtbus angesichts der Baustellen nicht leisten.

Bis zur Stadtratss­itzung soll es schon erste Vorschläge geben

GTL-Werkleiter Kai Kattau und der Mobilitäts­beauftragt­e Jaime Jose Valdes Valverde hatten zuvor das Haltestell­enkonzept ausführlic­h vorgestell­t. Demnach soll es am ZUP und an den Bahnhöfen auf der Insel und am Berliner Platz Haltestell­en geben, die neben Bank und Dach auch über eine Anzeigetaf­el verfügen, die zum Beispiel über Verspätung­en informiert. Die meisten Haltestell­en sollen über ein Dach verfügen, fast alle über Sitzbänke, Fahrplan, Beleuchtun­g, Abfalleime­r und barrierefr­eien Einstieg.

Grundsätzl­ich hat eine Arbeitsgru­ppe eine Rangfolge festgelegt, damit die Haltestell­en vor allem nach der Fahrgastza­hl umgebaut werden. 27 gelten als besonders dringlich. Kattau betonte aber, dass man jede Haltestell­e dann umbauen werde, wenn dort sowieso Straßenbau­arbeiten anstehen. Weil auch der gesamte Stadtrat dem Konzept noch zustimmen muss, will Kattau bis zur entspreche­nden Sitzung vielleicht schon Vorschläge vorlegen, welche Maßnahmen im kommenden Jahr sinnvoll sind und wie viel Geld dafür nötig wäre.

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