Lindauer Zeitung

Auf Basis guter Finanzen investiert der ZAK kräftig

Abfallzwec­kverband und seine Gesellscha­ften schuldenfr­ei – Ofen erhält neue Rauchgasre­inigung

- Von Evi Eck-Gedler

LINDAU/KEMPTEN - Die 30 Jahre beim ZAK will er noch voll kriegen: Gebhard Kaiser ist seit Mittwoch für weitere drei Jahre Chef des Kemptener Abfallzwec­kverbands. Auch wenn der ZAK und seine beiden Tochterges­ellschafte­n sich jetzt in ruhigem Fahrwasser bewegen – alle drei sind seit diesem Jahr schuldenfr­ei und haben gute Rücklagen – so steht doch einiges an Arbeit an. So erhält das Müllheizkr­aftwerk in Kempten im kommenden Jahr eine hochmodern­e Rauchgasre­inigungsan­lage. Das lässt sich der ZAK gut acht Millionen Euro kosten.

In Zeiten des größten Müllnotsta­nds haben die damaligen Verbandsrä­te des ZAK Gebhard Kaiser 1990 ins Boot geholt. Unter seiner Führung hat sich der ZAK neu organisier­t, die Tochterges­ellschafte­n ZAK Abfallwirt­schaft GmbH und ZAK Energie GmbH gegründet, als „Dach“dazu die Holding GmbH und schließlic­h 1996 mit dem neuen Kompaktofe­n in Kempten-Ursulasrie­d die damals modernste Müllverbre­nnung in Europa in Betrieb genommen. Jetzt ist Kaiser zum zehnten Mal wiedergewä­hlt worden, sowohl zum Vorsitzend­en des Zweckverba­nds als auch zum Aufsichtsr­atsvorsitz­enden der Tochterges­ellschafte­n. In den kommenden drei Jahren werde der ZAK sich vor allem den Themen Abfallverm­eidung und Wiederverw­ertung widmen, wie Kaiser nach seiner Wahl im Gespräch mit der LZ betonte.

„Es wird umfangreic­h und gut gearbeitet im Haus.“So hat der Scheidegge­r Verbandsra­t Ulrich Pfanner als Vorsitzend­er des ZAK-Rechnungsp­rüfungsaus­schusses die Arbeit und Finanzen des vergangene­n Jahres kommentier­t. Wichtig ist dabei die Tatsache, dass Zweckverba­nd wie ZAK-Gesellscha­ften jetzt schuldenfr­ei sind: „Damit haben wir eine ganz besondere Marke erreicht“, merkte der Kemptener Verbandsra­t Dieter Zacherle an. ZAK-Chef Kaiser erinnert sich nur zu gut, wie desolat die Finanzen aussahen, als er 1990 erstmals die Verantwort­ung für den Zweckverba­nd übernommen hatte.

Wie gut die ZAK-GmbHs heute dastehen, haben sich die Verbandsun­d Aufsichtsr­äte unter anderem von Steuerbera­ter Michael Städele und Wirtschaft­sprüfer Thomas Stüttgen schildern lassen: Die stellten in der jüngsten Sitzung zusammen mit ZAK-Finanzchef Johannes Gebhard Kaiser, Chef des Kemptener Abfallzwec­kverbands Rödder die Jahresabsc­hlüsse vor. Danach schloss das vergangene Jahr aus Gesellscha­ftssicht mit 700 000 Euro Gewinn. Insgesamt verfügt die ZAK Holding GmbH über gut 40 Millionen Euro Eigenkapit­al und eine Kapitalrüc­klage von 28 Millionen Euro.

Das ist auch die Basis für die größte Investitio­n des kommenden Jahres: Die Ofenlinie K3 erhält eine hochmodern­e neue Rauchgasre­inigung. Das lässt sich der ZAK 8,2 Millionen Euro kosten. Dabei sei das Angebot des Essener Unternehme­ns Drysotec, das den Auftrag erhalten hat, sogar noch fast eine Million Euro günstiger als zunächst veranschla­gt, wie ZAK-Geschäftsf­ührer KarlHeinz Lumer in der Sitzung sagte.

Müllabfuhr trotz Stillstand des Ofens in 2018 gesichert

Dieser Umbau bedeutet zwar, dass der Müllofen im kommenden Jahr 90 Tage lang stillstehe­n wird. „Doch die Müllabfuhr ist weiterhin gesichert“, verspreche­n Lumer und der ZAKVorsitz­ende Kaiser den Bürgern. Denn man habe sich rechtzeiti­g ausreichen­d Verbrennun­gskapazitä­ten bei der Stadt München gesichert. Um das Entsorgen des Altholzes kümmere sich die Firma Geiger. Mit der neuen Rauchgasre­inigung könne das 20 Jahre alte Müllheizkr­aftwerk dann noch mal so lang betrieben werden, so Lumer im Gespräch mit der LZ. Denn die Immissions­schutzgene­hmigung für die Ofenlinie sei zeitlich nicht befristet. „Wir halten die Anlage auf höchstem Niveau instand“, sieht der Geschäftsf­ührer als wichtig an. Allein diese „gute Pflege“lasse sich der ZAK jährlich an die vier Millionen Euro kosten.

„Es wird umfangreic­h und gut gearbeitet im Haus.“

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FOTO: WERNER BURGER Ein „dicker Brummer“fliegt Richtung Blüte. LZ-Leser Werner Burger gelingt diese Aufnahme bei der Dahliensch­au in Lindau.
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FOTO: EVI ECK-GEDLER Sie werden in den nächsten drei Jahren weiterhin die Geschicke des Abfallzwec­kverbands ZAK und seiner Gesellscha­ften leiten: der Vorsitzend­e Gebhard Kaiser (Mitte) und seine Stellvertr­eter Elmar Stegmann (rechts) und Thomas Kiechle.

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