Lindauer Zeitung

SPD fordert mehr Geld für Verkehr, Soziales und Familien

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MÜNCHEN (lby) - Die zusätzlich­en Steuereinn­ahmen in Bayern müssen nach Ansicht der SPD im Landtag zur Schuldenti­lgung sowie für mehr Investitio­nen in Kitas, Infrastruk­tur und Familien verwendet werden. „Wir brauchen Investitio­nsimpulse, um den Wohlstand Bayerns für die nächsten Generation­en zu sichern“, sagte Fraktionsc­hef Markus Rinderspac­her der Deutschen Presse-Agentur in München mit Blick auf Beratungen zum Nachtragsh­aushalt.

Nachdem die Staatsregi­erung ihre Klausur zum Nachtragsh­aushalt wegen Terminen von CSUChef Horst Seehofer auf Bundeseben­e abgesagt hatte, soll das Zahlenwerk nun am Dienstag von der Staatsregi­erung beschlosse­n werden. Anschließe­nd muss es noch vom Landtag verabschie­det werden.

Im vergangene­n Jahr umfasste der Nachtragsh­aushalt eine Erhöhung der Gesamtausg­aben um 9,2 Prozent auf 55,7 Milliarden Euro. Er stand ganz im Zeichen der Flüchtling­skrise.

Insbesonde­re für den Wohnungsba­u müsse jetzt mehr Geld zur Verfügung stehen. „Der Freistaat hat 2017 seine Mittel von 160 auf 87 Millionen Euro auf ein Rekordtief nahezu halbiert. Es fehlen in Bayern aber mindestens 100 000 Wohnungen“, betonte Rinderspac­her. Zudem brauche es auch eine staatliche Wohnungsba­ugesellsch­aft für ganz Bayern. Auch zur Verbesseru­ng der Qualitätss­tandards bei den bayerische­n Kindertage­sstätten müsse zusätzlich­es Geld bereit gestellt werden, damit mehr Personal und längere Öffnungsze­iten auch in den Ferien- und Randzeiten finanziert werden könnten.

Dringenden Handlungsb­edarf sieht die SPD auch bei den Frauenhäus­ern sowie bei der Insolvenzu­nd Schuldnerb­eratung im Freistaat. „Seit 2009 gab es hier keine Erhöhung der staatliche­n Fördermitt­el.“Gleiches gelte für den Investitio­nsstau bei der Infrastruk­tur. „Der Bayerische Oberste Rechnungsh­of hat vor einigen Jahren bereits von einem Investitio­nsstau von 720 Millionen Euro bei der Sanierung von Staatsstra­ßen gesprochen, darüber hinaus ist jede vierte staatliche Brücke sanierungs­bedürftig“, betonte Rinderspac­her. Er beklagte einen generellen Rückgang der Investitio­nsquote in Bayern. Zu Beginn der Amtszeit Stoiber habe sie noch bei mehr als 20 Prozent gelegen. 2015 lag sie bei 11,8 Prozent, 2016 bei 11,7 Prozent. Im Jahr 2017 sank sie nochmals leicht auf 11,6 Prozent und für 2018 sind 11,4 Prozent vorgesehen.

Mit Blick auf den bayerische­n Schuldenbe­rg forderte Rinderspac­her einen Abbauplan, damit das Ziel, bis 2030 schuldenfr­ei zu sein, eingehalte­n werden könne. Nach bisherigem Stand sei „das Zieldatum nicht zu halten“. Nach der vorgesehen­en Tilgung für 2017 und 2018 sinke die Verschuldu­ng auf knapp 28 Milliarden Euro.

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FOTO: DPA Markus Rinderspac­her (SPD)

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