Teure Computer und 6000 Euro Bargeld beschlagnahmt
LINDAU (lz) - Erneut haben die Lindauer Schleierfahnder in einen Fernbus nach Italien einen Mann aufgegriffen, dem die Polizei Sozialmissbrauch vorwirft. Nachdem die Beamten 6000 Euro Bargeld sowie drei hochwertige Laptops beschlagnahmt haben und nachdem der Mann auf sein Asylgesuch in Deutschland verzichtet hatte, wurden die Beamten ihn erst nach dessen längerem Protest wieder los.
Bei einer Routinekontrolle der Fahrgäste eines Fernbusses in Richtung Italien in der Nacht zum Samstag händigte ein 41-jähriger Pakistani zunächst neben seinem pakistanischen Reisepass auch einen italienischen Aufenthaltstitel aus. Dieser wurde ihm dort bereits 2014 aus humanitären Gründen ausgestellt. Bei der näheren Überprüfung des Fahrgastes und seines Gepäcks fanden die Beamten unter anderem die Computer und sehr viel Bargeld. Die Überprüfung seiner Personalien im Fahndungscomputer erbrachten zunächst kein Ergebnis. Ein Abgleich seiner Fingerabdrücke führte aber zu einer Erfassung in Deutschland mit anderen Personalien. Demnach hatte der ledige Elektriker bereits im Januar 2014 in Deutschland unter anderem Namen Asylantrag gestellt und befindet sich seitdem im Asylverfahren, in dem er entsprechende Leistungen erhält.
Die Fahnder stellten daraufhin die Computer und das Bargeld sicher. Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs und Verdachts der Hehlerei ein. Die Fahnder werden zudem sofort die zuständige Ausländerbehörde über die festgestellten Umstände unterrichten. Nach Ende der Anzeigenaufnahme unterzeichnete der Beschuldigte noch einen Verzicht auf seinen Asylantrag für Deutschland. Im Anschluss weigerte sich der aufgebrachte Fernreisende allerdings zunächst, die Dienststelle zu verlassen. Erst nach einem längerem Sitzstreik setzte er schließlich doch seine Reise nach Italien fort.