Vom Spatzen-Reihenhaus bis zur Wichtelzucht
Der Alls-sell-gmacht-Markt lockt wieder Hunderte von Besuchern an
HERGENSWEILER - „Mama, guck mal“, sagt ein kleiner Junge. Und das sagt er an diesem Nachmittag nicht nur einmal. Beim Alls-sell-gmachtMarkt der Hergensweiler Powerfrauen in der Leiblachhalle gibt es halt ziemlich viel zu gucken.
Türkränze und ein freundliches „Griass Di“aus Holz begrüßen die Besucher schon vor der Halle. Dazu gesellen sich tierisch gute Sachen wie Nistkästen, ein „Spatzen-Reihenhaus“und ein Domizil für Fledermäuse. Wer Keramik liebt, kommt an den Zaunhockern und der „Zwergen- und Wichtelzucht“nicht vorbei.
Drinnen bleiben viele an den tollen Taschenkreationen von Martina Stauber aus Amtzell oder an der entzückenden Kinderkleidung hängen, die Britta Erk designt und genäht hat. Andere decken sich mit Honig und Käse ein. Wenn man sonst nichts braucht, so was braucht man immer. Und beim Blick auf die große Kuchentheke kommt erst recht Appetit auf. Hier bilden sich lange Schlangen. Hat man dann seinen Kaffee und einen Papageienkuchen oder sonst was Leckeres in den Händen, ist an den Tischen in und vor der Leiblachhalle Platz für ein gemütliches Päuschen. So lässt sich gestärkt in den nächsten Durchlauf starten.
„Da sollte man eine Ampel einbauen“, meint eine wartende Frau an der schmalen Treppe zur Bühne. Geht es hier doch jeweils nur in eine Richtung, entweder rauf oder runter. „Bei so einem kreativen Markt rentiert sich sogar der Weg von Wangen nach Hergensweiler“, stellt Dietmar M. Cords fest, der sich mit seiner Lebensgefährtin Erika Boldt von Stand zu Stand arbeitet. Bei dieser großen Auswahl finde jeder etwas, sind sich die beiden sicher. Ein Ehepaar aus Lindau ist zum ersten Mal hier, hat aus der Zeitung von dem Markt erfahren. Beide loben die „sehr originellen Sachen“, die hier angeboten werden. Gefallen hätten ihr vor allem die alten dekorierten Fensterrahmen, sagt die Frau.
Im Oktober schon an den Winter und Weihnachten denken
Es ist ein goldener Oktobertag, die Sonne lacht draußen vom Himmel, da ist die Nachfrage nach Filzhüten und warmen Mützen nicht so rasend. Aber Einzelne denken doch schon an den nahen Winter. „Einen Schal hab ich schon verkauft“, meint Tanja Beermüller aus Schlachters, die mit Tochter Sina ein Verkaufsteam bildet. Und Conny Bude aus Hergensweiler, die Krippen in Buddha-Nuts anbietet, findet auch gut zwei Monate vor Weihnachten schon Käufer, die das nahende Fest im Auge haben.
Was rot durch die Halle wuselt, sind die Powerfrauen und ihre schon großen Powerkinder, die nach dem Rechten schauen. Sie haben für ihren nächsten Alls-sell-gmacht-Markt schon eine tolle Idee, die sie auf Plakaten ankündigen. Sie wollen zu einer Typisierungsaktion für Knochenmarkspenden aufrufen und den Erlös aus Kaffee- und Kuchenverkauf der DKMS zugutekommen lassen. Diesmal gehen 1550 Euro wie gehabt an Hospiz- und Palliativeinrichtungen und an die „Urmel-KinderKrebshilfe“in Tettnang.