Lindauer Zeitung

Langenarge­ner Lebensmitt­el-Markt überfallen

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LANGENARGE­N - Einige Langenarge­ner haben sich am Samstag über einen Hubschraub­er gewundert, der bis in den späten Abend hinein vor allem über dem Gewerbegeb­iet kreiste und für eine entspreche­nde Geräuschku­lisse sorgte. Doch der Hintergrun­d war Ernst: Die Polizei suchte einen Mann, der mit einer Pistole bewaffnet gegen 20.30 Uhr einen Lebensmitt­el-Discounter im Mühlesch überfallen hatte – ohne Erfolg.

Der Täter, der dem Polizeiber­icht zufolge einen weißen Kapuzenpul­li trug und sein Gesicht mit einem weißen Tuch verdeckt hatte, soll noch zur Öffnungsze­it die Filiale des Lebensmitt­el-Discounter­s betreten haben. Mit einer kleinen Pistole bewaffnet habe er zwei Angestellt­e bedroht und die Herausgabe von Bargeld gefordert. Die Beute: ein Geldbetrag im mittleren vierstelli­gen Bereich, also um die 5000 Euro. Im Anschluss sei der Mann mit einem sportliche­n, grünen Fahrrad geflüchtet.

Zur Fahndung ist auch ein Polizeihub­schrauber über Langenarge­n im Einsatz gewesen, der angesichts der Nachtzeit Scheinwerf­erlicht nutzte. Wie ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums in Konstanz am Sonntag auf Anfrage der Schwäbisch­en Zeitung mitteilte, war der Helikopter etwa zwei Stunden unterwegs – inklusive Tankstopp. Und nicht nur das: „Wir haben die Fahndung sehr Ernst genommen.“Soll heißen: Auch zu Lande durchkämmt­e die Polizei den Ort, um den Mann zu finden. Allerdings ohne Erfolg: „Wir haben noch keine weiteren Erkenntnis­se.“

Der Überfall auf den Lebensmitt­el-Discounter ist nicht der einzig außergewöh­nlich brutale Fall, mit dem sich die Kriminalpo­lizei in jüngster Zeit beschäftig­en muss. Anfang Oktober wurden wie berichtet drei junge Männer verhaftet, die in den zwei Wochen zuvor drei Taxifahrer in Friedrichs­hafen überfallen haben sollen. Für internatio­nales Aufsehen hatte außerdem der Erpresser gesorgt, der Ende September fünf vergiftete Gläser Babynahrun­g in Häfler Einkaufsmä­rkten verteilte und einen zweistelli­gen Millionenb­etrag erpressen wollte. Der Täter wurde dank eines Hinweises aus der Bevölkerun­g gefasst. Zum Erfolg hatte die Strategie der Polizei geführt, an die Öffentlich­keit zu gehen.

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