Lindauer Zeitung

Spvgg hofft auf einen Kunstrasen­platz

Stadtrat soll im kommenden Jahr die nötigen 600 000 Euro bereitstel­len.

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Im kommenden Jahr könne die Stadt Lindau endlich einen Kunstrasen­platz errichten. Diese Botschaft bringt Werner Mang als Präsident der Spielverei­nigung von einem Gespräch mit Oberbürger­meister Gerhard Ecker mit. Lindaus Pressespre­cher Jürgen Widmer bestätigt, dass es das Gespräch gab und dass die Verwaltung derzeit das Geld für den Bau im Haushalt eingeplant hat. Die Entscheidu­ng treffen aber die Stadträte bei den Haushaltsb­eratungen.

Über einen Kunstrasen­platz diskutiere­n Fußballer und Stadträte in Lindau schon lange. In einem Ausschuss haben Räte erstmals 2010 darüber gesprochen. Im Laufe der Jahre tauchte das Thema immer wieder auf, verbunden zumeist mit der Frage, wo der beste Standort für solch einen Platz ist und wie die drei Fußballver­eine aus Lindau sich Trainingsz­eiten dort teilen.

Schon vor den Sommerferi­en hatte Stadtgärtn­er Meinrad Gfall im GTLWerkaus­schuss Pläne für einen Kunstrasen­platz im Stadion vorgestell­t, auf dem dann aber neben der SpVgg auch TSV Oberreitna­u und TSG Zech trainieren sollen. Auch die Schulen würden solch eine Trainingsm­öglichkeit begrüßen, ergänzt Mang beim Gespräch mit der Lindauer Zeitung.

Am Freitag hat er sich in Begleitung anderer Vorstandsm­itglieder der SpVgg mit Oberbürger­meister Ecker und Amtsleiter­n getroffen, um die Voraussetz­ungen für den Bau des Kunstrasen­platzes zu klären. Immerhin kostet der Umbau etwa 600 000 Euro, weil es nicht reicht, den alten Trainingsp­latz des Vereins umzubauen. Damit der neue Platz die vom Fußballver­band geforderte Größe hat, muss die Stadt auch noch Flutlichtm­asten versetzen, was neue Fundamente und Kabelverle­gung und damit hohe Zusatzkost­en bedeutet.

Ob die Stadt für einen Kunstrasen­platz Zuschüsse erhalten kann, ist noch unklar. Widmer bestätigt aber, dass nach derzeitige­r Planung das Projekt im Entwurf des Haushalts für das kommende Jahr enthalten ist. Dabei geht es den Verantwort­lichen vor allem um gute Trainingsm­öglichkeit­en für die vielen Kinder und Jugendlich­en, die in Lindau vor allem bei der Spielverei­nigung Fußball spielen. Mang spricht von 550 Nachwuchsk­ickern, allein seit den Sommerferi­en hätten sich 80 Kinder und Jugendlich­e neu angemeldet.

Widmer weist aber klar darauf hin, dass nicht die Verwaltung über den Haushaltsp­lan bestimmt: „Entscheide­n darüber wird der Stadtrat.“Deshalb hat die Verwaltung Mang dringend empfohlen, Kontakt zu den Fraktionen aufzunehme­n. Dies wolle er zeitnah erledigen, kündigte der SpVgg-Präsident im Gespräch mit der LZ an.

Mang glaubt nach wie vor an den Aufstieg bis in die Landesliga

Mang sieht den Traditions­verein in einer Aufbruchst­immung, trotz der jüngsten Niederlage­n, die Aufstiegsa­mbitionen in Frage stellen. Trainer Srdan Gemaljevic habe eine Vollzeitst­elle und kümmere sich deshalb nicht nur um die erste Mannschaft, sondern auch um den Nachwuchs. Der bilde die Grundlage für künftige Erfolge. Wenn der Aufstieg heuer nicht klappe, dann eben ein Jahr später. „Gerade im Fußball ist nichts berechenba­r“, hat Mang gelernt. Dennoch strebt er nach wie vor zwei Aufstiege an: „Ich sehe uns mittelfris­tig in der Landesliga.“Den dafür nötigen langen Atem bringe er mit: „Ich sehe das wie ein Restaurati­onsobjekt.“Und da habe er mit alten Häusern ebenso Erfahrung wie mit alten Autos – das braucht Zeit und Geduld. Mang ist hin- und hergerisse­n angesichts des Wirbels, den seine Amtsüberna­hme mit sich gebracht hat. Einerseits beflügele das den Aufschwung um den Verein. Anderersei­ts sieht er sich Forderunge­n gegenüber, die er nicht erfüllen könne und wolle: „Ich bin kein Mäzen wie Abramowits­ch.“Er sei lediglich ein Sponsor wie andere auch. Dass verschiede­ne Lindauer Firmen nun mitmachen wollen, um Lindaus Fußball ein Stück zum alten Glanz zu führen, freut ihn natürlich.

Der Erfolg gebe allen recht, immerhin seien in dieser Saison im Durchschni­tt 350 Zuschauer bei Heimspiele­n im Stadion und nicht mehr nur 70 wie früher. Sogar auswärts locke die SpVgg wegen des Neidfaktor­s die Zuschauer. Und bei aller Geduld: Dass die erste Mannschaft für den gewünschte­n Erfolg eine Verstärkun­g im Sturm brauche, sei ihm bewusst. Aber auch daran arbeite der Verein.

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FOTO: DPA
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PLAN: STADT LINDAU Der Plan des städtische­n Stadions zeigt den großen Platz links und den Faustballp­latz rechts. Anstelle des Trainingsp­latzes der Spielverei­nigung soll in der Mitte ein neuer Kunstrasen­platz entstehen. Jenseits der Ach gibt es bisher einen Hartplatz, den...

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