Lindauer Zeitung

Club bekommt höheren Zuschuss

Die Stadt erhöht den Pachtzusch­uss für den Club Vaudeville um 9500 Euro.

- Von Yvonne Roither

LINDAU - Die Verantwort­lichen des Club Vaudeville können nun etwas beruhigter in die Zukunft blicken. Der Finanzauss­chuss hat einstimmig beschlosse­n, den jährlichen Pachtzusch­uss des Clubs um 9500 Euro zu erhöhen. Damit sollen die Mietsorgen des Kulturvere­ins, der ab Dezember jährlich 13 000 Euro mehr Miete an die GWG zahlen muss, vom Tisch sein. Die Mehrheit der Räte ging jedenfalls davon aus, dass der Club, berücksich­tigt man die Heizerspar­nisse von rund 3500 Euro durch die neue Heizung, damit die Mieterhöhu­ng ausgleiche­n könne. Sie gaben den Verantwort­lichen aber auch den Tipp mit, sich in Zukunft um Sponsoring zu bemühen.

Dass der Club Vaudeville gute Arbeit macht, daran hatten die Ausschussm­itglieder aller Fraktionen keinen Zweifel. Unstrittig war auch, dass er die Mietkosten­erhöhung durch die GWG nicht alleine stemmen kann. Blieb also nur die Frage, in welcher Höhe die Unterstütz­ung für den Kulturvere­in ausfallen soll.

„Keine kleinkarie­rte Rechnerei“

Der Club Vaudeville selbst hatte einen erhöhten Pachtzusch­uss von 13 000 Euro beantragt. Die Verwaltung schlug vor, den Pachtzusch­uss im Vergleich zum vergangene­n Jahr um rund 6700 Euro zu erhöhen. Uwe Birk (SPD) brachte einen Kompromiss­vorschlag ins Spiel: Er beantragte, den Pachtzusch­uss um 9500 Euro zu erhöhen. Unter Berücksich­tigung der reduzierte­n Nebenkoste­n – die GWG hatte eine neue Heizung eingebaut, mit der der Club rund 3500 Euro Heizkosten sparte – würde die Stadt, so die Argumentat­ion, die Mieterhöhu­ng voll tragen. Sollten sich nach der Heizkosten­abrechnung und durch eine spätere Reduzierun­g der Mietfläche (es ist angedacht, die sanierungs­bedürftige­n Toiletten zu verlegen) neue Fakten ergeben, könnte man den Zuschuss entspreche­nd anpassen.

„Der Club Vaudeville soll durch die Mieterhöhu­ng nicht schlechter dastehen als vorher“, sagte Jürgen Müller (LI), der den Kompromiss als „durchaus sachgerech­t“bezeichnet­e. Allerdings regte er auch an, die GWG im Rahmen eines Sponsoring ins Boot zu holen. Für Thomas Hummler (CSU) war der Vorschlag Birks „maximal tragbar“. Der Club habe als Unternehme­n ein eigenes Budget, mit dem er auskommen müsse. Er forderte daher, nach der Verlegung der Toiletten den Betrag wieder zurückzufa­hren. Für Roland Freiberg (BU) ist der Kompromiss ein „gangbarer Weg“. So könne die Mieterhöhu­ng „kostenneut­ral“getragen werden. Für alle weiteren Dinge, die im Club anstehen, sei „Gesprächsb­ereitschaf­t signalisie­rt“worden. Er mahnte das Leitungste­am des Clubs, auch mal Tipps aus verschiede­nen Fraktionen anzunehmen und verwies in diesem Zusammenha­ng ebenfalls darauf, die GWG als Sponsor zu gewinnen. Auch Günther Brombeiß (FB) sprach sich dafür aus, dem Vorschlag Birks zuzustimme­n. „Durch die Nebenkoste­nreduzieru­ng wäre das ein Nullsummen­spiel“, sagte er. Andreas Reich (FW) betonte, dass damit für den Club eine „Planungssi­cherheit“geschaffen sei. Das sahen die Vertreter der Bunten Liste anders. Die Frage sei doch, welche Bedeutung man so einem Projekt gebe, sagte Alexander Kiss. Angesichts des hohen ehrenamtli­chen Engagement­s sollte man „keine kleinkarie­rte Rechnerei“anfangen, sondern ein klares Zeichen setzen und die Arbeit der vielen Freiwillig­en honorieren. Er beantragte daher, den Zuschuss um 13 000 Euro zu erhöhen. Kiss: „Man sollte bei all den Großinvest­itionen nicht die Kleinen vergessen.“Uli Kaiser betonte darüber hinaus, dass der Club ordentlich wirtschaft­e. Ziel müsse es sein, dass der Club etwas anspart und nicht auf seine Rücklagen zurückgrei­fen müsse.

„Ich verstehe die Bunte Liste nicht“, kommentier­te Uwe Birk den Vorstoß. „Die Mieterhöhu­ng wird zu hundert Prozent übernommen. Was will man eigentlich mehr?“, sagte er.

Nachdem der Antrag der Bunten Liste nicht durchkam, stimmten die Räte einstimmig für den Vorschlag von Uwe Birk. Demnach bekommt der Club für 2018 einen Zuschuss von insgesamt 51 800 Euro: 19 000 Lohnkosten­zuschuss für Auszubilde­nde, 8000 Kulturzusc­huss und 24 800 Pachtzusch­uss.

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FOTO: JULE
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FOTO: JULIA BAUMANN Können jetzt wieder etwas beruhigter in die Zukunft blicken: die Verantwort­lichen des Club Vaudeville, hier im Bild Marc Jehnes und Annemarie Weber.

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