Lindauer Zeitung

Rauchmelde­r sind ab 1. Januar überall Pflicht

Im Landkreis Lindau müssen 35 000 Wohneinhei­ten mit den kleinen Geräten ausgerüste­t sein

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KREIS LINDAU (bes) - Rauchmelde­r retten Leben. Deshalb müssen in Bayern spätestens ab 1. Januar 2018 alle Häuser und Wohnungen mit Rauchmelde­rn ausgestatt­et sein. „Jetzt wird es wirklich ernst“, unterstrei­cht Kreisbrand­rat Friedhold Schneider, der an die Gesetzesla­ge erinnert. Allein im Landkreis Lindau gibt es 35 000 Wohneinhei­ten. Und da sind Zweit- und Ferienwohn­ungen noch nicht berücksich­tigt.

Laut Landesbauo­rdnung müssen Neu- und Umbauten in Bayern bereits seit 1. Januar 2013 mit Rauchmelde­rn ausgestatt­et sein. Für Bestandsba­uten galt eine Übergangsf­rist. Die läuft zum Jahresende aus. Ab 2018 muss in allen Schlafräum­en, Kinderzimm­ern und Fluren ein solches Gerät hängen. Das gilt für Eigentumsw­ohnungen ebenso wie für Mietobjekt­e. „In Einfamilie­nhäusern mit einem offenen Treppenrau­m gilt dieser auch als Fluchtweg und muss mit einem Melder in jedem Stockwerk ausgestatt­et werden“, ergänzt Schneider.

Chance, das Feuer zu löschen

Ob die vorgeschri­ebenen Rauchmelde­r tatsächlic­h hängen, wird nach Angaben des Kreisbrand­rats zwar nicht überprüft. Allerdings: Im Schadensfa­ll droht eine Kürzung der Versicheru­ngsleistun­g, wenn nachgewies­en wird, dass es keinen gab. So sei es jetzt beispielsw­eise auch schon, wenn jemand zwar eine Brandschut­zmauer hat, dort aber aus Fahrlässig­keit eine Tür offen steht, vergleicht der 61-Jährige, der seit 45 Jahren im Feuerwehrd­ienst ist und schon Dutzende Brände miterlebt hat.

„Rauchmelde­r retten Leben, aber es geht ja auch um Sachwerte“, sagt Schneider. Etwa ein Drittel aller Brände, die in einer Wohnung oder einem Haus ausbrechen, sind seiner Erfahrung nach auf einen elektrisch­en Defekt zurückzufü­hren. Je schneller man den mitbekommt, desto größer ist die Chance, das Feuer zu löschen, bevor mehr passiert. „Das muss Standard sein“, sagt Schneider über das kleine Gerät an der Decke.

Wenige Euro retten Leben

Heutzutage sind viele Rauchmelde­r auf dem Markt mit Batterien ausgestatt­et, die zehn Jahre lang halten. Etwa 30 Euro kosten diese, sagt Schneider. Eine Investitio­n, die sich lohnt. Zwei Beispiele: Bei einem Kellerbran­d in Scheidegg am Montagaben­d waren keine Rauchmelde­r installier­t – und heraus kam ein Schaden in Höhe von 50 000 Euro.

Im Februar 2013 hingegen hatte das nächtliche Schrillen des Brandmelde­rs in einem Mehrfamili­enhaus in Scheidegg die Bewohner aus dem Schlaf gerissen, sodass sie sich in Sicherheit bringen konnten. Das Haus brannte zwar ab, doch alle Menschen blieben unversehrt: „4,99 Euro haben uns das Leben gerettet“, sagte die Mutter dreier kleiner Kinder damals hinterher.

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