Lindauer Zeitung

Kirchenmau­er muss saniert werden

Rat beschließt, Gemeinde trägt die Hälfte der Sanierungs­kosten

- Von Maria Luise Stübner

SIGMARSZEL­L - Die Gemeinde Sigmarszel­l trägt die Hälfte der Kosten für die Sanierung der Kirchenmau­er um Friedhof und Kirche St. Gallus in Sigmarszel­l-Kirchdorf. Sie entspricht damit dem Antrag der katholisch­en Pfarrkirch­enstiftung, die auch eine detaillier­te Kostenschä­tzung eingereich­t hatte.

Zu den aufgeliste­ten Gesamtkost­en von gut 26 500 Euro kämen noch die Eisentore hinzu, erläuterte Kirchenpfl­eger Christian Kern. Der Architekt rechne mit insgesamt 30 000 Euro für die Sanierung. Die Räte schlossen sich der Argumentat­ion von Kern an, dass St. Gallus genauso behandelt werden sollte wie die Kirche St. Peter und Paul in Niederstau­fen. Auch hier hatte sich die Gemeinde an der Sanierung der Kirchenmau­er mit 50 Prozent der ursprüngli­chen Schätzkost­en beteiligt.

Bei zwei Gegenstimm­en ging der aktuelle Antrag durch, gedeckelt wurde der Zuschuss auf die Hälfte der Schätzkost­en (ohne Eisentore).

Backhaus in der Waschküche?

Kirchenpfl­eger Kern brachte auch Ideen für die Gestaltung des Dorfplatze­s im Kirchdorf vor. Das Ensemble Kirche und Friedhof könne man mit viel ehrenamtli­chem Engagement schöner gestalten. Auf dem Platz, von dem man einen Teil pflastern könne, würde sich ein Dorfbrunne­n gut machen, so Kern. Und es gebe noch eine alte Waschküche in baulich gutem Zustand, aus der sich ein Backhaus machen ließe.

Ein erster Schritt zur Gestaltung des Dorfplatze­s sei ja schon mit der Aufstellun­g des Mahnmals vor dem Friedhof getan, stellte Kern fest. Daran sollten sich andere Maßnahmen anschließe­n. Das müsse nicht im großen Stil einer Dorferneue­rung wie in Niederstau­fen geschehen. „Dort hat man für sehr viel Geld viele Steine und Teer bekommen“, konstatier­te Alwin Neulinger. Fürs Sigmarszel­ler Kirchdorf wünsche er sich ein wirtschaft­liches Konzept, wo die Kosten im Rahmen bleiben.

Dieses Konzept müsse aus der Dorfgemein­schaft kommen, meinte Karl Fischer. Hier sollte sich eine Gruppe zusammensc­hließen und „am Ball bleiben“. Eine Verschöner­ung des Platzes würde er sehr begrüßen, sei doch dieser Ort auch für Spaziergän­ger ein idyllische­r, so Fischer. Dem schlossen sich Roswitha Richter-Gottschalk und Rainer Schmidt an. Es sei immer gut, wenn sich Leute einbringen und so Entscheidu­ngsgrundla­gen liefern, sagte Schmidt. Im Kirchdorf könne man wie in Bösenreuti­n einen Heimatvere­in gründen, regte Bernhard Krepold an. Der Verein habe dort den Dorfplatz gestaltet, „ohne die Gemeinde anzuzapfen“.

Eingegange­n in der Diskussion wurde auch auf die anstehende Kirchensan­ierung von St. Gallus. „Da kommt noch ein richtig dicker Brocken auf uns zu“, sagte RichterGot­tschalk. Bürgermeis­ter Jörg Agthe konnte das nur bestätigen. Pfarrer Franz Walden habe am Sonntag beim Patroziniu­m verlauten lassen, dass mit Gesamtkost­en von 800 000 Euro zu rechnen ist, also weit mehr als die ursprüngli­ch geschätzte­n 600 000 Euro. Sigmarszel­l hat festgelegt, dass die Gemeinde zehn Prozent Zuschüsse zu Kirchensan­ierungen beisteuert.

 ?? FOTO: MARIA LUISE STÜBNER ?? Die Kirchenmau­er der Pfarrkirch­e St. Gallus in Sigmarszel­l-Kirchdorf bedarf der Sanierung. Für den Dorfplatz zwischen Kirche, Friedhof und Haus Sigmar sind Verschöner­ungen angedacht.
FOTO: MARIA LUISE STÜBNER Die Kirchenmau­er der Pfarrkirch­e St. Gallus in Sigmarszel­l-Kirchdorf bedarf der Sanierung. Für den Dorfplatz zwischen Kirche, Friedhof und Haus Sigmar sind Verschöner­ungen angedacht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany