Kirchenmauer muss saniert werden
Rat beschließt, Gemeinde trägt die Hälfte der Sanierungskosten
SIGMARSZELL - Die Gemeinde Sigmarszell trägt die Hälfte der Kosten für die Sanierung der Kirchenmauer um Friedhof und Kirche St. Gallus in Sigmarszell-Kirchdorf. Sie entspricht damit dem Antrag der katholischen Pfarrkirchenstiftung, die auch eine detaillierte Kostenschätzung eingereicht hatte.
Zu den aufgelisteten Gesamtkosten von gut 26 500 Euro kämen noch die Eisentore hinzu, erläuterte Kirchenpfleger Christian Kern. Der Architekt rechne mit insgesamt 30 000 Euro für die Sanierung. Die Räte schlossen sich der Argumentation von Kern an, dass St. Gallus genauso behandelt werden sollte wie die Kirche St. Peter und Paul in Niederstaufen. Auch hier hatte sich die Gemeinde an der Sanierung der Kirchenmauer mit 50 Prozent der ursprünglichen Schätzkosten beteiligt.
Bei zwei Gegenstimmen ging der aktuelle Antrag durch, gedeckelt wurde der Zuschuss auf die Hälfte der Schätzkosten (ohne Eisentore).
Backhaus in der Waschküche?
Kirchenpfleger Kern brachte auch Ideen für die Gestaltung des Dorfplatzes im Kirchdorf vor. Das Ensemble Kirche und Friedhof könne man mit viel ehrenamtlichem Engagement schöner gestalten. Auf dem Platz, von dem man einen Teil pflastern könne, würde sich ein Dorfbrunnen gut machen, so Kern. Und es gebe noch eine alte Waschküche in baulich gutem Zustand, aus der sich ein Backhaus machen ließe.
Ein erster Schritt zur Gestaltung des Dorfplatzes sei ja schon mit der Aufstellung des Mahnmals vor dem Friedhof getan, stellte Kern fest. Daran sollten sich andere Maßnahmen anschließen. Das müsse nicht im großen Stil einer Dorferneuerung wie in Niederstaufen geschehen. „Dort hat man für sehr viel Geld viele Steine und Teer bekommen“, konstatierte Alwin Neulinger. Fürs Sigmarszeller Kirchdorf wünsche er sich ein wirtschaftliches Konzept, wo die Kosten im Rahmen bleiben.
Dieses Konzept müsse aus der Dorfgemeinschaft kommen, meinte Karl Fischer. Hier sollte sich eine Gruppe zusammenschließen und „am Ball bleiben“. Eine Verschönerung des Platzes würde er sehr begrüßen, sei doch dieser Ort auch für Spaziergänger ein idyllischer, so Fischer. Dem schlossen sich Roswitha Richter-Gottschalk und Rainer Schmidt an. Es sei immer gut, wenn sich Leute einbringen und so Entscheidungsgrundlagen liefern, sagte Schmidt. Im Kirchdorf könne man wie in Bösenreutin einen Heimatverein gründen, regte Bernhard Krepold an. Der Verein habe dort den Dorfplatz gestaltet, „ohne die Gemeinde anzuzapfen“.
Eingegangen in der Diskussion wurde auch auf die anstehende Kirchensanierung von St. Gallus. „Da kommt noch ein richtig dicker Brocken auf uns zu“, sagte RichterGottschalk. Bürgermeister Jörg Agthe konnte das nur bestätigen. Pfarrer Franz Walden habe am Sonntag beim Patrozinium verlauten lassen, dass mit Gesamtkosten von 800 000 Euro zu rechnen ist, also weit mehr als die ursprünglich geschätzten 600 000 Euro. Sigmarszell hat festgelegt, dass die Gemeinde zehn Prozent Zuschüsse zu Kirchensanierungen beisteuert.