„Der Fußball ist in erster Linie harte Arbeit“
FRIEDRICHSHAFEN - Serkan Buz ist ein ruhiger Fußballtrainer, der seinen Spielern fast schon gebetsmühlenartig sagt, wie wichtig der Kampf um jeden Ball ist. Die Mannschaft des FC Dostluk (FußballKreisliga A2) hat dies offensichtlich verinnerlicht, konzentriert sich auf das Wesentliche, keine Diskussionen mit dem Schiedsrichter oder Gegenspieler. Nur der Fußball zählt. Mit Serkan Buz, der am morgigen Donnerstag 39 Jahre alt wird, sprach Giuseppe Torremante.
Herr Buz, nach einem verhaltenen Start in die neue Saison stehen Sie mit Ihrer Mannschaft in der Fußball-Kreisliga A2 auf Platz vier. Ist das eine Momentaufnahme?
Ich hoffe nicht. Wir haben uns von Woche zu Woche gesteigert. Die Mannschaft hat verstanden, dass alleine das Fußballspielen nicht den Erfolg bringt. Wichtig ist, den Kampf anzunehmen und nie locker zu lassen. Nach drei Siegen und zwei Unentschieden aus den letzten fünf Partien sind wir oben mit dabei. Das war harte Arbeit und ich bin stolz auf meine Jungs.
Der FC Dostluk ist eine spielerisch starke Mannschaft, die aber oft nicht nur an Fußball dachte. Wie haben Sie es hinbekommen, dass die Spieler so diszipliniert auftreten?
Das ist das Ergebnis von vielen Einzelgesprächen. Aber Reden alleine nützt nichts. Die Spieler müssen an die Worte glauben und sie umsetzen. Ich nehme mir bei unserem großen Kader die Freiheit heraus, Fußballer, die nicht so mitziehen, wie ich das will, auf die Bank oder Tribüne zu setzen. Bisher wirkt es ganz gut. Es ist ein Lernprozess, den die Jungs mitmachen und das ist für uns alle ganz gut. Ich mag meine Spieler und sie mögen mich, auch wenn ich disziplinarische Maßnahmen treffe.
Sie haben Mitte September zwei empfindliche Niederlagen hinnehmen müssen. Zunächst zu Hause gegen Achberg mit 0:1 und dann in Oberteuringen mit 2:5. War Ihre Mannschaft damals noch nicht so weit?
Das kann man so nicht sagen. Vor allem die 2:5-Niederlage gegen Oberteuringen hat sehr wehgetan, weil wir mehr hätten holen können. Der SVO hat aus wenigen Aktionen sehr viel gemacht und war vor dem Tor eiskalt, wir nicht. Erst in der Schlussphase waren wir zweimal erfolgreich. Gegen Achberg war es ein enges Spiel, das wir erst in der Schlussphase (84., Nico Pfersich, Anmerkung der Redaktion) knapp verloren haben. Seither ist die Mannschaft besser geworden.
Was heißt besser?
Die Spieler haben nach der 70. Minute noch so viel Luft, um aggressiv gegen den Ball zu arbeiten. Das war vorher nicht der Fall. Die vielen, intensiven Trainingseinheiten tragen nun erste Früchte. Fußball ist in erster Linie harte Arbeit und wenn diese gut ist, dann kannst du als Spieler auch glänzen. Das ist beiden Profis so und auch bei uns Amateure ist das nichts anderes.