Lindauer Zeitung

Schüler erweitern den Reformatio­nspfad

Bodensee-Gymnasium erforscht im Rahmen des Projekts „RE-:-LI“seine Vergangenh­eit

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LINDAU (lz) - Johannes Marbach sagt „JA zur Bildung“! Dahinter steht nicht etwa das Wahlverspr­echen eines Kandidaten für den deutschen Bundestag, sondern eine von vielen Lindauer Reformatio­nsgeschich­ten, die im Rahmen von „RE-:-LI“, dem Lindauer Beitrag zum Luther-Jahr, erzählt werden, teilt das Kulturamt Lindau in einer Ankündigun­g mit.

Marbach ist einer der „starken Typen“, denen Bürger und Gäste auf dem Reformatio­nspfad durch die Innenstadt begegnen – und dabei erst seit einigen Wochen mit von der Partie: Schüler des Bodensee-Gymnasiums haben die Geschichte der alten Lateinschu­le recherchie­rt, die der bedeutende Theologe Marbach einst besuchte, und daraus eine neue „RE:-LI“-Station kreiert. Aileen Bünyat, Mona Müntzel und Jonathan Schossig haben sich im vergangene­n Schuljahr mit ihren Lehrern Bent Jörgensen und Irene Heß auf die Suche nach Spuren der Reformatio­n in der eigenen Schulgesch­ichte begeben.

Tatsächlic­h ging das BodenseeGy­mnasium von heute aus der alten Lateinschu­le hervor, deren Ansätze bis ins 14. Jahrhunder­t zurückreic­hen. Nach einer Phase des Niedergang­s in den 1520er Jahren wurde sie 1528 unter den Vorzeichen der Reformatio­n und des Humanismus neu gegründet. Sie erhielt eine feste Ordnung und mit Caspar Heldelin einen Leiter, der in Wittenberg bei Luthers Weggefährt­en Philipp Melanchtho­n studiert hatte.

Tischgenos­se Luthers

Ab 1641 befand sich die Lateinschu­le im ehemaligen Barfüßerkl­oster, dessen Kirche heute das Stadttheat­er Lindau beherbergt. Dort grüßt Johannes Marbach, einer der ersten Schüler Heldelins, der ab 1539 in Wittenberg studierte und Tischgenos­se Martin Luthers wurde, von einer Tafel neben dem Haupteinga­ng. Wie sich der Schulallta­g seinerzeit gestaltete, erfahren Besucher der „RE-:LI“-Homepage: Dort steht die Hintergrun­dgeschicht­e zur Station zum Anhören und Nachlesen bereit. Die Schüler haben den Text selbst verfasst und für den Audio-Guide eingesproc­hen.

Das Audio-File kann an der Station über den QR-Code ganz bequem über das eigene Smartphone abgerufen werden. Leihgeräte gibt es in der Ehemals Reichsstäd­tischen Bibliothek (ERB), wo sich überdies eine Ausstellun­g dem Thema in Bildern, Büchern und Objekten widmet. Bis zum Ende des Monats ist „RE-:-LI“noch zu erleben. Am 1. November, einen Tag nach dem eigentlich­en Reformatio­nsjubiläum, endet das Projekt.

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FOTO: KULTURAMT Schüler des Bodensee-Gymnasiums engagieren sich beim Reformatio­nsjahr-Projekt „RE-:-LI“.

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