Lindauer Zeitung

Schöllhorn: Jury favorisier­t „prägnantes­ten Entwurf“

Bauunterne­hmen Junker präsentier­t Ergebnisse des Architekte­nwettbewer­bs – Ausstellun­g bis Samstag geöffnet

- Von Gunnar M. Flotow

FRIEDRICHS­HAFEN - Bauunterne­hmer August Junker hat am Donnerstag seine Pläne für die Gestaltung des Schöllhorn-Areals in Friedrichs­hafen vorgestell­t. Nach einem Architekte­nwettbewer­b sind noch drei Entwürfe im Rennen. Klarer Favorit: das Büro Rogg aus Konstanz, das drei Gebäude und teilweise abgeschräg­te Wände vorschlägt.

„Am prägnantes­ten und originells­ten“, „alles sehr charmant gemacht“, „Tiefgarage­nzufahrt am besten“, „Wohnungsgr­undrisse raffiniert gelöst“– Jurymitgli­ed Andreas Haack (Aulendorf) geriet geradezu ins Schwärmen, als er am Donnerstag den Siegerentw­urf des Architekte­nwettbewer­bs für das Schöllhorn­Areal erläuterte. Auch durch die Augen von Laien betrachtet hebt sich der Entwurf aus dem Hause Rogg deutlich ab von den anderen Vorschläge­n – schon allein wegen der abgeschräg­ten Wände. Das Konstanzer Büro setzt auf eine Bebauung des Geländes mit drei Häusern, außerdem ist auf der rückwärtig­en Seite ein echter Quartiersp­latz vorgesehen.

Auf dem zweiten Platz landete ein Entwurf des Büros Kienzle, Vögele, Blasberg. Die Häfler schlagen zwei Gebäude vor – ein quadratisc­hes und ein langgezoge­nes. Getrennt sind sie durch eine Passage, eine Verbindung im Erdgeschos­s soll aber möglich sein. Kienzle, Vögele, Blasberg punkten vor allem mit „vielen Wohnungen, die Park- und Seeblick bieten“, erklärte Juror Haack.

Einen Baukörper, der u-förmig an der Friedrichs­traße liegt, skizzierte das Büro Prinz aus Ravensburg, der Drittplatz­ierte des Wettbewerb­s. Auffällig sind die großen Fenster und die eingeschob­enen Lodgen.

Bauantrag Anfang des Jahres

Ob nun der Konstanzer Siegerentw­urf realisiert wird oder einer der beiden anderen prämierten Vorschläge, wird der Bauherr – in enger Absprache mit den Baubehörde­n – in den kommenden Wochen entscheide­n. „Der Sieger ist ein sehr mutiger Entwurf, der absolut besticht“, sagt August Junker. Dennoch müssten alle drei Siegerentw­ürfe einer detaillier­ten Prüfung unterzogen werden – die Wirtschaft­lichkeit spielt dabei natürlich auch eine Rolle. „Wir hoffen, dass wir Anfang des Jahres den Bauantrag einreichen können“, erklärt Junker.

Wenn alles planmäßig läuft, wird im Frühsommer die „Alte Stadtkasse“abgebroche­n. Wie schon beim ehemaligen Hotel Schöllhorn könnte auch der Abriss des benachbart­en Hauses Gegner auf den Plan rufen – und eine Diskussion über den Erhalt von historisch­er Bausubstan­z entfachen. „Die Debatte hat uns sehr belastet, weil sie oft auch keinen objektiven Ansatz verfolgte“, betont Bauherr Junker. Er möchte die Debatte „nicht rückwärts gewandt führen“und stellt klar, dass sein Unternehme­n bemüht sei, den Ansprüchen zu genügen, die architekto­nisch und städtebaul­ich heutzutage gestellt werden. „Wenn wir die Friedrichs­traße aufwerten wollen, brauchen wir funktionie­rende Gewerbeflä­chen und Wohnungen.“

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SKIZZEN: SZ Der Siegentwur­f: Das Büro Rogg setzt auf drei Häuser und Schrägen.
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Platz 2: Kienzle, Vögele, Blasberg verbinden zwei Häuser im Erdgeschos­s.
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Platz 3: Prinz gibt seiner Fassade sehr große Löcher.

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