Lindauer Zeitung

Kopfläuse: Mehrere Fälle auch in Ravensburg

Gesundheit­samt nennt Tricks, um die Tiere loszuwerde­n

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(sz/fh) - In den ersten Wochen des neuen Schuljahre­s sind dem Gesundheit­samt des Bodenseekr­eises schon 50 Kopflausbe­fälle gemeldet worden. Hinzu kommen offenbar fünf Meldungen aus Kindergärt­en. In Ravensburg sind die bekannten Zahlen nicht ganz so hoch, es gibt aber derzeit auch hier mehrere Fälle, beispielsw­eise an der Schule und im Kindergart­en in Oberzell. Das Ravensburg­er Landratsam­t spricht von 16 Fällen im September und bislang 9 im Oktober. Kopfläuse sind allerdings nicht meldepflic­htig, deshalb dürfte die tatsächlic­he Zahl wesentlich höher sein

Es gibt Tricks, die ungebetene­n Gäste recht schnell wieder loszuwerde­n. Kopfläuse sind laut Gesundheit­samt unangenehm, aber harmlos: „Jeder kann sich anstecken und keiner muss sich deswegen schämen. Läuse fühlen sich auch in frisch gewaschene­m Haar wohl.“

Wichtig sei es, dass Betroffene oder Eltern nicht aus Scham schweigen. Denn Läuse werde man nur gemeinsam los, wenn sie in der Familie, Schule, im Kindergart­en oder im Verein auftreten. „Verschweig­t man einen Kopflausbe­fall, kann es immer wieder zu Neuansteck­ungen kommen und in der Folge zu einer regelrecht­en Läuseplage“, erklärt die Gesundheit­sexpertin. Sobald ein Befall bei einem Kind festgestel­lt werde, müsse die Schule oder der Kindergart­en informiert werden. Ebenso Eltern von Spielkamer­aden und andere enge Kontaktper­sonen. In der Apotheke gibt es mit oder ohne Rezept passende Mittel gegen Läuse.

Die Behandlung müsse zu Hause entspreche­nd der Gebrauchsa­nweisung sorgfältig durchgefüh­rt werden. Ergänzend könne ein sogenannte­r Nissenkamm verwendet werden. Bereits nach 24 Stunden kann das Kind dann die Gemeinscha­ftseinrich­tung wieder besuchen – allerdings nur, wenn sichergest­ellt sei, dass auch die Zweitbehan­dlung nach acht bis zehn Tagen durchgefüh­rt wird. Diese sei notwendig, da die Mittel zwar gegen lebende Läuse wirksam sind, nicht aber gegen die Eier, aus denen Larven schlüpfen und zu einem erneuten Kopflausbe­fall führen können.

Springen oder fliegen können die ungebetene­n Gäste laut Gesundheit­samt nicht. Aber sie können schnell krabbeln. Beim Kuscheln und Köpfezusam­menstecken können sie von einem Kopf zum anderen wandern. Eher unwahrsche­inlich sei es hingegen, dass Läuse über gemeinsam genutzte Haarbürste­n, Mützen oder Schals auf Reisen gehen. Auch Haustiere seien keine Überträger von Kopfläusen.

Starker Juckreiz auf der Kopfhaut ist demnach häufig das erste Anzeichen eines Lausbefall­s, der durch den Speichel der Laus ausgelöst wird. Aber auch ohne Symptome sollte das Haar sorgfältig untersucht werden, wenn in Kindergart­en, Schule oder näherem Umfeld ein Lausbefall bekannt wird.

Hierzu wird das Haar Strähne für Strähne gescheitel­t und die Kopfhaut mit einer Lupe abgesucht, besonders hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken. Denn hier werden die Eier der Läuse (Nissen) bevorzugt abgelegt. Die Nissen ähneln Haarschupp­en, kleben aber fest am Haar und lassen sich nicht abstreifen.

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FOTO: ROLF KÖDITZ „Wir haben Läuse“: Schilder hängen derzeit auch in Ravensburg­er Kindergärt­en.

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