Lindauer Zeitung

Prozess gegen Felbinger wohl nicht mehr in diesem Jahr

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MÜNCHEN (rm) - Der Strafproze­ss gegen den mittlerwei­le fraktionsl­osen unterfränk­ischen Landtagsab­geordneten Günther Felbinger wird wohl in diesem Jahr nicht mehr starten können. „Ein Termin ist noch nicht bestimmt“, sagte ein Sprecher der Münchener Justizpres­sestelle am Freitag auf Anfrage.

Vor ziemlich genau einem Jahr hatte der Landtag durch die Aufhebung der Immunität des ehemaligen Freie-Wähler-Parlamenta­riers den Weg für das Strafverfa­hren frei gemacht. Seit Bekanntwer­den der Affäre im November 2015 sind inzwischen schon fast zwei Jahre vergangen.

Felbinger wird vorgeworfe­n, etwa 56 000 Euro der ihm als Abgeordnet­en zustehende­n Mitarbeite­rpauschale zweckentfr­emdet zu haben. Die Staatsanwa­ltschaft wertet dies als gewerbsmäß­igen Betrug und hat bereits im vergangene­n April Anklage zu einer Strafkamme­r am Landgerich­t München I erhoben. Über die Zulassung der Anklage hat das Gericht noch nicht entschiede­n.

Dass der Prozess voraussich­tlich erst im Landtagswa­hljahr 2018 verhandelt wird, ruft Ärger bei den Freien Wählern hervor. Sie vermuten hinter der schleppend­en Behandlung des Falles durch die Justiz politische Ränkespiel­e mit dem Ziel, der Partei im Wahljahr zu schaden. Niemand habe erwartet, dass die Justiz so lange benötige, hatte Freie-Wähler-Vorsitzend­er Hubert Aiwanger wiederholt kritisiert.

In Münchener Justizkrei­sen wiederum hat man kein Verständni­s für Aiwangers Schelte. Die Strafgeric­hte seien hoch belastet und die Verfahrens­dauer im Falle Felbinger keineswegs ungewöhnli­ch.

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FOTO: DPA Günther Felbinger

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