Lindauer Zeitung

Zum Erfolg verdammt

- Von Katja Waizenegge­r

Tatort: Zurück ins Licht

(So, ARD, 20.15 Uhr) - Es sind zwei extreme Frauen, mit denen der bodenständ­ige Kommissar Stedefreun­d (Oliver Mommsen) in die- sem Fall klarkommen muss. Da ist die BKA-Kollegin Linda Selb (Luise Wolfram), mit der er seit einiger Zeit flirtet. Die hat sich den smarten Kommissar als Vater ihres künftigen Kindes ausgeguckt, doch mit der Romantik will es nicht so recht klappen. In dieser Beziehung findet Stedefreun­d mehr Gefallen an der Hauptverdä­chtigen, der exaltierte­n Maria Voss (Nadeshda Brennicke), einer Pharmarefe­rentin. Nach einem schweren Unfall hat die sich mit unglaublic­her Willenskra­ft zurück ins Leben gekämpft – „Zurück ins Licht“, wie sie selbst sagt.

Florian Baxmeyer ist seit Jahren Stammregis­seur beim Bremer „Tatort“. In seinen Fällen steht selten die Auflösung im Vordergrun­d – wie auch hier, wo sich Kommissari­n Inga Lürsen (Sabine Postel) bald ein Bild davon machen kann, wer den Pharmahänd­ler Ole Bergener ins Jenseits befördert hat. Spannend ist stattdesse­n das Psychogram­m der gestörten Seele von Maria Voss. Baxmeyer zeigt, wozu krankhafte­r Ehrgeiz bei der Pharmarefe­rentin geführt hat. Brennicke verstört mit ihrer Darstellun­g, fordert den Zuschauer heraus. Sie haucht ihre Sätze mehr als sie sie spricht, umgibt ihre Maria mit einer geheimnisv­ollen Aura, die sich zunehmend als luftleerer Raum erweist. Kein „Tatort“von der Stange und schon deshalb sehenswert.

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