Grundstein fürs neue Schülerwohnheim ist gelegt
GKWG investiert 19 Millionen Euro ins Gesamtprojekt – In 15 Monaten sollen die ersten Berufsschüler einziehen
LINDAU - 19 Millionen Euro investiert die Kreiswohnbaugesellschaft GKWG in dieses Projekt: Das Schülerwohnheim der Lindauer Berufsschule wird mit einem Neubau mit Platz für 154 Auszubildende erweitert. Die 210 Pfähle dafür sind bereits in den Sommerferien in den Untergrund gesetzt worden, damit das Gebäude sicher steht. Jetzt feierten alle Beteiligten, darunter unter anderem der Landkreis Lindau und die Firma Reisch als Generalunternehmer, die Grundsteinlegung im Schulzentrum an der Reutiner Straße.
Für den erkrankten GKWG-Geschäftsführer Thomas Blei begrüßte der Prokurist und kaufmännische Leiter der Kreiswohnbaugesellschaft, Benjamin Bormann, die Gäste der Grundsteinlegung. Eigentlich sollte der Neubau schon längst bezogen sein. So hatte jedenfalls der ursprüngliche Zeitplan ausgesehen, nachdem der Landkreis das bisherige Schülerheim samt angrenzendem Areal an die GKWG verkauft hatte. „Es dauerte lange“, merkte auch Landrat Elmar Stegmann später an. „Aber Gründlichkeit ist mir wichtig“, hob er hervor.
Der aktuelle Zeitplan sieht nun rund 15 Monate Bauzeit für das neue Gebäude vor. Dann sollen die Berufsschüler der vier Landessprengel während ihrer Blockunterrichtphasen in der Lindauer Berufsschule in den neuen Zimmern wohnen und lernen.
Für den Generalunternehmer Reisch geht es danach weiter: Denn anschließend wird das bisherige Schülerheim generalsaniert. Dort soll es künftig nicht nur weitere 119 Wohnplätze geben, sondern auch Büros für das CJD (das das Schülerheim im Auftrag des Landkreises betreibt) und die Heimleitung.
Küche versorgt künftig bis zu 800 Schüler mit Essen
Und die GKWG lässt dort eine Großküche einbauen, in der täglich bis zu 800 Essen frisch gekocht werden sollen, wie Bormann sagte. Die Ausstattung der Küche bezahlt dabei der Landkreis, der ansonsten das Schülerwohnheim anmietet und diese Kosten aber mit den Herkunftslandkreisen der Berufsschüler verrechnen kann.
Einen großen Schritt in Richtung Baubeginn hatte die GKWG bereits in den Sommerferien vollzogen: Da sind im Zuge einer sogenannten „verrohrten Gründung“210 Pfähle in den Untergrund gesetzt worden. Bormann bezeichnete das in seinem Rückblick als ein Verfahren, das die Erschütterungen der Pfahlgründung
„Die Qualität der Planung hat höchsten Vorrang.“
Landrat Elmar Stegmann „auf ein Minimum“verringert habe. Das sei den Nachbarn und dabei insbesondere für die Lebenshilfe wichtig gewesen: Denn die hatte große Bedenken gehabt, ob das alte Rainhaus durch die neuen Bauarbeiten weiter geschädigt werde.
Technisches zum Bauvorhaben hatte so mancher Besucher der Grundsteinlegung von Generalunternehmer Andreas Reisch erwartet. Doch der lenkte stattdessen den Blick auf die Sorgen und Probleme der Baubranche: Hätten Baufirmen früher in erster Linie geschaut, wo es neue Bauprojekte gibt, um das eigene Personal zu beschäftigen, so erlebt Reisch heute, dass vor allem die Frage eine Rolle spiele, ob und wo es überhaupt Handwerksbetriebe gibt, die die anschließenden Ausbauarbeiten erledigen können.
Als Generalunternehmer zeigte sich Reisch froh, dass jene Betriebe aus dem Raum Ravensburg und Biberach, mit denen seine Firma arbeite, „gerne mit uns mitgehen“, selbst zu entfernteren Baustellen.
Probleme gebe es aber auch gelegentlich mit den Lieferanten, wenn diese beispielsweise Baumaterialien nur noch zu Tagespreisen liefern wollen. Darüber muss sich die GKWG aber keine Sorgen machen: Reisch übergibt als Generalunternehmer das erweiterte und generalsanierte Lindauer Schülerwohnheim in gut zwei Jahren zum Pauschalpreis – rund 19 Millionen Euro.