Polizei gründet „Soko Wohnungseinbrüche“
Damit reagieren die Beamten auf die stetig steigenden Fallzahlen
Polizeipräsident Werner Strößner am Freitag bei der Vorstellung der Soko in Memmingen: „Viele Menschen fühlen sich nach einem Einbruch einfach nicht mehr sicher in ihren Häusern.“Nicht wenige von ihnen würden ihr Heim sogar verkaufen, „weil sie darin nicht mehr zur Ruhe kommen“.
Soko kümmert sich nur um Einbruchsdelikte
Leiter der 25-köpfigen Sonderkommission ist Kriminaldirektor Michael Keck. Nach seinen Worten kümmern sich die „erfahrenen Kollegen“der Kriminal- und Schutzpolizei jetzt ausschließlich um Einbruchsdelikte. Sie sind untereinander und mit anderen Abteilungen der Polizei eng vernetzt. Auf diese Weise können wichtige Zusammenhänge mit Taten in anderen Bundesländern und in den angrenzenden Nachbarstaaten erkannt werden. Letztlich will man mithilfe der Soko eine Aufklärungsquote erreichen, die über dem bayernweiten Schnitt liegt. „Daran werden wir uns messen lassen“, betonte Keck. In Bayern lag die Quote 2016 bei 18,9 und im Schutzbereich des Präsidiums Schwaben Süd/West bereits bei 20,1 Prozent. Dagegen waren es 2015 nur 11 Prozent.
Wie Präsident Strößner auf Nachfrage erläuterte, sind für die Sonderkommission keine neuen Stellen geschaffen worden. Vielmehr würden die Beamten ihre Arbeit quasi zur Soko mitnehmen, da sie sich in der Vergangenheit auch schon mit Einbrüchen befasst haben. „Deshalb müsste die Arbeitsbelastung der anderen Kollegen vor Ort gleich bleiben“, sagte Strößner.
Ziel der neuen Soko ist nicht nur, Täter zu ermitteln und dingfest zu machen, sondern vor allem auch die Verhinderung von Einbrüchen. Dabei setzt die Polizei unter anderem auf stärkere Kontrollen, die Beratung von Hausbesitzern sowie auf die Mithilfe der Bevölkerung. „Haben Sie keine Scheu, die 110 zu wählen, wenn Sie in Ihrer Nachbarschaft etwas Verdächtiges beobachten“, appelliert Polizeipräsident Strößner an die Bürger.