Lindauer Zeitung

Team-Silber folgt Welte-Gold

Bahnradler­innen hadern – und kommen noch stärker zurück

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BERLIN (dpa/SID) - Mit Silber um den Hals waren Kristina Vogel und Miriam Welte bei der Siegerehru­ng noch zu Scherzen aufgelegt, danach schlug das deutsche Erfolgsduo ernstere Töne an. Der zweite Platz im Teamsprint bei den Bahnrad-Europameis­terschafte­n in Berlin am Donnerstag konnte die Unstimmigk­eiten über die Trainingsg­estaltung und die Nominierun­g des Bundestrai­ners Detlef Uibel bei den einzelnen Läufen nicht überdecken. „Wir sind in der Vorbereitu­ng nicht einmal gemeinsam Teamsprint gefahren, was wir sonst immer gemacht haben. Ich glaube, dass das vielleicht ein Fehler war“, monierte Welte und fügte hinzu: „Ich will keinem die Schuld in die Schuhe schieben. Das war auch in Absprache mit den Heimtraine­rn. Wichtig ist für die Zukunft, dass man Teamsprint­Einheiten mit einbaut.“

Die Golden Girls von London 2012 waren jedenfalls von einem perfekten Lauf weit entfernt, wieder einmal hatten Vogel und Welte gegen das russische Weltmeiste­r-Duo Anastasija Woinowa und Daria Schmelewa das Nachsehen. Dabei hatte Uibel in der Qualifikat­ion zunächst der 19-jährigen Pauline Grabosch den Vorzug vor Welte gegeben, im Halbfinale und Finale kam dann wieder die deutsche Erfolgskom­bination zum Einsatz. „Das war die Entscheidu­ng des Bundestrai­ners. Für mich war das nicht unbedingt nachvollzi­ehbar, weil ich im Training schneller war“, bemerkte Welte. Vielmehr sei es der Wunsch der Fahrerinne­n gewesen, Vogel im ersten Lauf eine Pause zu gönnen. Denn die Sprint-Olympiasie­gerin musste als Schlussfah­rerin jeweils eine Runde mehr am Anschlag fahren – und das in drei Läufen, was Vogel als „fast schon mörderisch“empfand. Das Risiko, auf seine Vorzeigefa­hrerin zu verzichten und in der Qualifikat­ion womöglich zu straucheln, war Uibel wohl zu groß.

24 Stunden später aber war die Welt wieder im Lot – zuminest für Miriam Welte und Pauline Grabosch: Welte bescherte dem Bund Deutscher Radfahrer am Freitagabe­nd im 500-Meter-Zeitfahren die erste Goldmedail­le. Sie siegte in einer Fahrzeit von 33,321 Sekunden vor Grabosch (Erfurt/33,559) sowie der russischen Titelverte­idigerin Daria Schmelewa (33,757).

Silber hatten schon am Donnerstag auch die deutschen Teamsprint­Männer geholt.

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FOTO: DPA Und es war Silber: Pauline Sophie Grabosch, Kristina Vogel und Miriam Welte (von links) bei der Siegerehru­ng.

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