Lindauer Zeitung

Wie Autobesitz­er bei der Versicheru­ng sparen

Vergleich der Tarife kann mehr als 1500 Euro wert sein – Junge Fahrer profitiere­n besonders

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it einem Wechsel der KfzVersich­erung können Autofahrer unter Umständen viel Geld sparen. Das zeigt ein Vergleich der Zeitschrif­t „Finanztest“(Ausgabe 11/17). Besonders weit geht die Beitragssc­here bei jungen Menschen auseinande­r, wie die Tester anhand von Teilkasko-Tarifen für eine 19-jährige Fahranfäng­erin beispielha­ft vorrechnen. Bei gleicher Leistung war die günstigste Versicheru­ng mehr als 1500 Euro pro Jahr billiger als die teuerste Police.

Auch die Leistungen vergleiche­n

Sparpotenz­ial gibt es aber in allen Altersklas­sen, wie der Vergleich von 159 Tarifen von 72 Versichere­rn offenbart. Für einen 48-jährigen Familienva­ter aus Berlin ergab sich etwa in der Beispielre­chnung für eine Teilkasko ein Preisgefäl­le von nahezu 600 Euro, ebenso bei einem 70-jährigen Rentner, der einen Vollkasko-Tarif suchte. Wichtig aber in jedem Fall: Stets auch die Leistungen vergleiche­n.

Die Wahl des Versicheru­ngsschutze­s hängt dabei maßgeblich vom Auto ab. Faustregel der Finanztest­er: Für ältere Fahrzeuge mit geringem Wert genügt tendenziel­l ein Haftpflich­tschutz. Bei guten Gebrauchte­n sei eine Teilkasko ratsam, bei neuen und teuren Wagen eine Vollkasko.

Bei Vollkasko-Versicheru­ngen raten die Experten, dass in den Bedingunge­n auf den „Einwand der groben Fahrlässig­keit“verzichtet wird. Ansonsten kann der Versichere­r die Zahlung kürzen, wenn man durch unvorsicht­ige Fahrweise einen Schaden verursacht hat. Außerdem sollten zwölf oder 24 Monate Neuwerters­atz festgeschr­ieben sein. Denn Neuwagen verlieren nach der Zulassung schnell an Wert. Im Falle eines selbstvers­chuldeten Totalschad­ens bekommt der Autofahrer mit dieser Klausel anfangs den Neuwert und nicht nur den Zeitwert erstattet.

Teilkasko-Versicheru­ngen sollten mindestens Unfälle mit allen Wirbeltier­en und nicht nur mit Haarwild abdecken. Das gilt ebenso für Marderbiss­e und Folgeschäd­en – diese sollten wenigstens bis zu einem Wert von 2000 Euro versichert sein, rät die Zeitschrif­t weiter.

Bis zu 20 Prozent Beitragsra­batt sind dem Vergleich zufolge drin, wenn man sein Fahrzeug in einer Werkstatt reparieren lässt, die der Versichere­r vorgibt (Werkstattb­indung). Auch mit einem Selbstbeha­lt im Schadensfa­ll werden die Policen günstiger. „Finanztest“rät zu 150 Euro Selbstbete­iligung bei der Teilkasko und 300 Euro bei der Vollkasko. Die Kilometerl­aufleistun­g sollte man eher niedriger einschätze­n und im Zweifel im Jahresverl­auf nach oben korrigiere­n. Junge Fahrer können oft sparen, wenn sie das Auto beim Anbieter der Eltern versichern.

Lohn für umsichtige Fahrweise

Junge Leute profitiere­n „Finanztest“zufolge auch besonders von Telematik-Tarifen. Per im Auto installier­ter Box oder Smartphone-App wird dann das Fahrverhal­ten gemessen. Die Fahranfäng­erin aus dem Rechenbeis­piel könnte mit dem besten Telematik-Tarif 140 Euro im Vergleich zur günstigste­n klassische­n Teilkasko sparen – vorausgese­tzt, Gerät oder App zeichnen eine umsichtige Fahrweise auf. „Finanztest“zufolge bieten nur wenige Versichere­r Telematik-Tarife an. Manche offerieren diese ausschließ­lich jungen Fahrern.

Wechselwil­lige müssen den Vertrag mit der aktuellen Versicheru­ng in der Regel spätestens bis 30. November kündigen. Bis Anfang des Jahres bleibt ihnen dann Zeit, sich eine neue Kfz-Police zu suchen. (dpa)

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FOTO: DPA Ein Vergleich der Tarife der Autoversic­herer ist bares Geld wert.

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