Lindauer Zeitung

Umbau statt „Flickwerk“

Räte sprechen sich im Finanzauss­chuss für Neubau der Schule in Zech aus - 300 000 Euro Planungsko­sten

- Von Yvonne Roither

LINDAU - Die Stadt hat große Pläne für die Schule in Zech: Die Platzprobl­eme dort sollen durch einen zweigescho­ssigen Neubau gelöst werden. Dieser soll den bisherigen Verbindung­strakt zwischen Schule und Turnhalle ablösen. Der Finanzauss­chuss hat jetzt beschlosse­n, ein Zukunftsko­nzept für die Schule zu erstellen und 300 000 Euro für Planungsko­sten in den Haushalt einzustell­en. Zudem soll sich die Stadt für ein neues kommunales Investitio­nsprogramm für Schulen bewerben, das bis zu 90 Prozent der förderfähi­gen Kosten übernimmt.

Die Zeiten, in denen die Zecher Schule vor dem Aus stand, gehören der Vergangenh­eit an. Heute kämpft die Schule dank steigender Schülerzah­len und dem Ausbau der Betreuungs­angebote mit Raumnot. Außerdem erfüllen die 1949 bis 1965 errichtete­n Gebäude nicht mehr die Anforderun­gen an einen modernen Schulbetri­eb, erklärte Hilmar Ordelheide, Leiter des Hochbauamt­es, den Ausschussm­itgliedern. Deshalb müsste dringend in die Gebäude investiert werden, die bisher von der Grundschul­e, der Sozialen Stadt Zech, der Mittagsbet­reuung sowie der Sozialstat­ion genutzt werden.

Die Mittagsbet­reuung, die bisher in den Treffpunkt Zech ausweicht, brauche endlich einen eigenen Raum. Der ursprüngli­che Plan, die ehemalige Hausmeiste­rwohnung für die Mittagsbet­reuung umzubauen, sei laut Ordelheide nicht sinnvoll. Aufwand und Kosten seien bei einem Umbau im Hinblick auf Brandschut­z und Barrierefr­eiheit zu groß. Außerdem sei diese Maßnahme allein nur „Flickwerk“. Denn laut Ordelheide fehle auch ein Verwaltung­sund ein Inklusions­raum, und es gebe nicht genügend nach Geschlecht­ern getrennte Duschen.

Die Verwaltung ist sich daher sicher: Eine Zukunftslö­sung sei nicht durch einfache An- oder Umbauten zu erreichen. Sie schlägt daher einen Umbau vor, der die Schule komplett barrierefr­ei gestaltet und modernen Unterricht ermöglicht. Ein zweigescho­ssiger Neubau anstelle des bisherigen Verbindung­strakts zwischen Schule und Turnhalle soll die Raumnot lösen. Dann soll es neben Räumen für die Mittagsbet­reuung auch zwei Ausweichkl­assenzimme­r, einen Aufzug und neue WC-Anlagen geben. Zudem könnten hier der Werk- und Lagerraum integriert werden, der bisher in der Sozialstat­ion untergebra­cht ist.

Das Vorhaben soll mit dem „Kommunalin­vestitions­programm Schulinfra­struktur“finanziert werden. Hier werden finanzschw­ache Kommunen gefördert, die etwas für die Verbesseru­ng ihrer Schulen tun wollen. Bis zu 90 Prozent der zuwendungs­fähigen Kosten können gefördert werden. Für die weitere Planung sollen, so der Vorschlag der Verwaltung, 300 000 Euro in den Haushalt 2018 eingestell­t werden.

Einigkeit darüber, dass Projekt nötig ist

Bei den Räten herrschte Einigkeit, dass dieses Projekt nötig ist. Günther Brombeiß (FB) mahnte jedoch an, auch den Altbau gleich komplett in die Planung einzubezie­hen. „Sonst machen wir nur Flickwerk“, sagte er und plädierte dafür, auch den Städtetag in die Pflicht zu nehmen. Auch Uwe Birk (SPD) sprach sich für eine Zukunftspl­anung für den Alt- und Neubau aus. „Wir müssen was tun“, sagte auch Thomas Hummler (CSU), gab aber zu bedenken, dass man die Auflagen, die solche Förderprog­ramme enthalten, dann auch erfüllen müsse. Roland Freiberg (BU) und Mathias Hotz (JA) betonten, dass auch in die Ausrüstung der Schulen investiert werden müsse. Hotz forderte Dokumenten­kameras und Beamer.

Jürgen Müller (LI) störte sich daran, 300 000 Euro in den Haushalt einzustell­en, ohne konkrete Zahlen vorliegen zu haben. Er wollte dies daher lieber nur empfehlen, statt zu beschließe­n. Darauf kontert Alexander Kiss (Bunte Liste): „Wir müssen den politische­n Willen artikulier­en. So läuft Kommunalpo­litik.“Es sei wichtig, ein Signal nach außen zu setzen: „Es geht nicht nur um die Inselhalle und Therme, sondern auch um Schulen.“

Der Finanzauss­chuss beschloss am Ende einstimmig, für die Schule Zech ein Zukunftsko­nzept zu entwickeln. Der Hochbau wurde mit der Objektplan­ung beauftragt. Dafür hat der Ausschuss Mittel im Haushalt in Höhe von 300 000 Euro bereitgest­ellt.

 ?? FOTO: RERO ?? Ein Ort der Begegnung für Menschen jeden Alters, jeder Nation und jeder Religion ist der neue Treffpunkt Zech in der Grundschul­e.
FOTO: RERO Ein Ort der Begegnung für Menschen jeden Alters, jeder Nation und jeder Religion ist der neue Treffpunkt Zech in der Grundschul­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany