B 31 bleibt bis Montagvormittag gesperrt
Bei einem schweren Unfall prallt ein Auto gegen einen Sattelzug
KRESSBRONN - Die B 31 von Kressbronn nach Lindau ist nach einem schweren Unfall mindestens bis Montagvormittag in beiden Richtungen gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Kressbronn und die alte B 31 über Nonnenhorn und Wasserburg. Eine Autofahrerin prallte laut Polizei am Samstag gegen 15.15 Uhr von Lindau aus kommend vor der Abfahrt Kressbronn seitlich gegen einen entgegenkommenden Sattelzug. Dabei wurde der Tank des Lasters aufgerissen, mehrere hundert Liter Biodiesel liefen aus. Die 77-jährige Autofahrerin erlitt mittelschwere Verletzungen.
Derzeit sei nicht klar, ob Schwerlastverkehr die Straße befahren könne, sagt Peter Schörkhuber. Er ist stellvertretender Kreisbrandmeister und stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kressbronn. Das solle am Montagvormittag geprüft werden. Erst dann sei eine Aussage möglich, ob die Fahrbahn wieder freigegeben werden könne
Die Feuerwehr Langenargen wurde am Samstag um 15.20 Uhr informiert, da als Unfallstelle zuerst die Abfahrt Oberdorf gemeldet worden war. Als klar geworden sei, dass es sich um die Abfahrt Kressbronn handle, sei die Feuerwehr Kressbronn nachalarmiert worden, sagt Peter Schörkhuber. Dort werde überdies Material zum Binden und Aufnehmen von Mineralölprodukten gelagert. Die Langenargener Wehr war allerdings bis zum Ende des Einsatzes in der Nacht an den Arbeiten beteiligt.
„Ein Großteil konnte abgebunden werden. Die Einsatzkräfte haben zudem den Tank leergepumpt“, sagt Schörkhuber. Wegen der angekündigten Regenfälle in der Nacht sei Eile geboten gewesen. Ein Bagger- und zwei Fuhrunternehmen wurden hinzugezogen. Der Bagger stieß in einem halben Meter Tiefe auf Wasser mit einem Ölfilm darauf. Um diesen abpumpen zu können, hob der Bagger eine Vertiefung aus. Ein Saugfahrzeug der Feuerwehr Ravensburg pumpte das Wasser-Öl-Gemisch in der Mulde ab, bis keine Verunreinigungen mehr feststellbar waren. Durch das rasche Eingreifen ist laut Peter Schörkhuber kein Öl in die Kanalisation oder in Regenrücklaufbecken gelangt: „Die Feuerwehr hat das permanent kontrolliert.“
Verunreinigt sei nach Abschluss der Arbeiten noch eine Fläche von etwa 30 Quadratmetern. An der Fahrbahn seien oberflächliche Schäden feststellbar, sagt Peter Schörkhuber. Allerdings müssten Experten erst prüfen, ob der Unfall selbst oder die Rettungsarbeiten noch weitere Schäden verursacht haben, oder ob die Sperrung aufgehoben werden kann.
Der Gesamtschaden sei derzeit noch nicht bezifferbar, sagte ein Sprecher der Polizei auf Anfrage der Lindauer Zeitung. Den reinen Schaden an beiden Fahrzeugen schätzt die Polizei indes auf etwa 62 000 Euro. Nicht enthalten sind darin die Kosten für die Bergungsarbeiten – für den Sattelzug rückte etwa ein Spezialunternehmen aus Weingarten an. Im Einsatz waren 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren Langenargen, Kressbronn und Ravensburg, ein Bagger, zwei Fuhrunternehmen, Mitarbeiter des Amts für Gewässer und Boden sowie des Straßenbauamts sowie Einsatzkräfte der Polizei. Auch Kressbronns Bürgermeister Daniel Enzensperger machte sich vor Ort ein Bild von der Situation.