ZAK setzt verstärkt auf Wiederverwenden
Mit dem Projekt Re-Use der Wegwerfmentalität entgegenwirken
LINDAU (ee) - Abfälle vermeiden und wiederverwerten – das sieht der alte und neue ZAK-Chef Gebhard Kaiser als Schwerpunkte seiner Arbeit in den nächsten drei Jahren. Bei der Müllvermeidung ziehen die Bürger nicht unbedingt mit, wie die Zahlen der Abfallbilanzen zeigen. Doch im Mülltrennen steht die Region gut da. Und das will der ZAK mit seinem Projekt Re-Use/Weiterverwenden aufgreifen: Die Menschen im Verbandsgebiet sollen dafür sensibilisiert werden, Ausrangiertes nicht gleich in den Sperrmüllcontainer zu werfen, sondern dem ZAK die Chance zu geben, solche Dinge beispielsweise an Gebrauchtwarenhäuser weiterzugeben.
Das Gesamtkonzept des Interregprojekts will die Verwaltung bis zur Dezembersitzung des ZAK-Aufsichtsrates vorlegen. Erste Ideen sind aber schon in der jüngsten Sitzung angesprochen worden. So ist angedacht, die in Tirol bereits erprobten Re-Use-Kartons auch beim ZAK einzuführen: Darin können die Bürger beispielsweise Bücher, Spielzeug und Haushaltswaren, die nicht mehr benötigt werden, sammeln und diese Kartons dann in den Wertstoffhöfen abliefern. Diese Dinge sollen dann von Partnern, wie dem Lindauer Unternehmen Chance, verkauft werden oder auch auf eigenen Flohmärkten.
„Wir müssen die Menschen für das Weiterverwerten sensibilisieren“, ist ZAK-Geschäftsführer KarlHeinz Lumer überzeugt. Wie sehr die Wegwerfmentalität auch im ZAK-Gebiet verbreitet ist, zeigt Lumer anhand eines Beispiels auf: Hatte der ZAK im Jahr 2005 noch 10 000 Computerbildschirme entsorgen müssen, so sind es im vergangenen Jahr bereits 35 000 gewesen. Und die seien nicht alle kaputt gewesen, ist er überzeugt.
Wiederverwerten heißt auch wiederverwenden
Ein weiteres Kleinprojekt wird sich im kommenden Jahr mit „passenden Tranportmitteln“für die neuen Wertstoffkartons beschäftigen. Dabei möchte der ZAK unter anderem mit den Allgäuer Werkstätten, aber auch einem Tiroler Partner zusammenarbeiten. Und weil Wiederverwerten auch bedeuten sollte, Dinge selbst weiterzuverwenden, will der ZAK zudem einen Reparaturführer erstellen lassen: Dort soll aufgelistet werden, welche Betriebe in welchen Orten welche Geräte reparieren. Auch Reparatur-Cafés und dergleichen sollen darin aufgenommen werden. Partner bei diesem Projekt ist unter anderem die Handwerkskammer Schwaben.