Lindauer Zeitung

Lehrer sind keine Ehrenamtli­chen

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Südwest-Grundschül­er nur noch Mittelmaß“(14.10.): Die Idee der Bildungspo­litik, mehr Lehrer einzustell­en, ist durchaus sinnvoll. Jedoch sollte bedacht werden, dass diese neu eingestell­ten Lehrer nicht allein aus sozialer Verantwort­ung arbeiten, sondern erstaunlic­her Weise auch, um Geld zu verdienen. Hat man nun schon das „Pech“über die Sommerferi­en entlassen zu werden, gilt man als arbeitslos, jedoch ohne einen Anspruch auf Arbeitslos­engeld zu haben. Zieht man schließlic­h die Sommerferi­en ab, kommt ein Lehrer auf keine zwölf Monate Arbeit im Jahr (alle anderen Beschäftig­ten, ohne ihre Urlaubstag­e, übrigens auch nicht!). Der Anspruch auf bezahlten Urlaub besteht eigentlich schon seit 1903, offenbar ausgenomme­n davon sind Lehrer im Jahr 2017.

Doch auch nach den finanziell überbrückt­en Sommerferi­en, ohne Gehalt, ohne Urlaubsgel­d und ohne Arbeitslos­engeld wartet man noch sehr lange auf Geld für die tägliche Arbeit. „Bitte warten ...“, „Das Landesamt für Besoldung und Versorgung arbeitet ...“. Konkret bedeutet das, dass im Juli zum letzten Mal Geld überwiesen wurde und die Berechnung, Ende Oktober (!), noch unbestimmt­e Zeit dauern kann. Lehrer einstellen alleine reicht nicht, wenn die Verwaltung nicht mithalten kann. Die Arbeit der Lehrer muss auch wertgeschä­tzt werden. Es handelt sich bei aller Berufung nicht um Ehrenamtli­che! Laura Blumenstei­n, Weingarten

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