Eine Milliarde Euro für Ferdinand
FRIEDRICHSHAFEN (mh) - Die Stadt Friedrichshafen und die Zeppelin-Stiftung richten ihre Dividendenpolitik neu aus. Künftig sollen die Ausschüttungen der Stiftungsunternehmen ZF AG und Zeppelin GmbH an den Unternehmenserfolg gekoppelt werden – und in guten Jahren erheblich höher ausfallen als bisher. Aus diesen Mehreinnahmen – die Rede ist von einer Milliarde Euro in zehn Jahren – soll ein Vermögensgrundstock für schlechtere Zeiten geschaffen werden. Demnach sollen ZF und Zeppelin künftig 18 Prozent ihres Gewinns nach Steuern als Dividende auszahlen. Bis dato waren die Dividenden ans Stammkapital gebunden und damit unabhängig vom Unternehmenserfolg festgeschrieben. ZF hat 2016 auf diese Art und Weise 50 Millionen Euro ausgeschüttet, Zeppelin sieben. Etwa 85 Millionen Euro braucht die Stiftung laut der städtischen Finanzplanung in den nächsten Jahren für ihre vorgesehenen Ausgaben, 50 Millionen für laufende Kosten (etwa das Gehalt der Angestellten in den Kindergärten), 35 Millionen für Investitionen (zum Beispiel das neue Sportbad oder die Renovierung von GZH oder Klinikum) und Rücklagen.
Alles, was über diese Summe hinausgeht, soll künftig in die Ferdinand gGmbH fließen. Die gemeinnützige Gesellschaft wurde bereits vor ein paar Jahren gegründet. Anders als die Stiftung (aus rechtlichen Gründen) selbst, darf die Ferdinand gGmbH Vermögen ausbauen und Geld langfristig anlegen. Ausgegeben werden darf dieses Geld für ganz ähnliche Zwecke wie Stiftungsmittel, so sieht es die entsprechende Satzung vor. Bisher ist Ferdinand nur mit zehn Millionen Euro ausgestattet. Läuft es nach dem Willen und Planungen des Rathauses, sollen es in zehn Jahren bis zu einer Milliarde Euro sein.