Club-Mitglieder sind über Zuschusserhöhung enttäuscht
Konsequenz sind höhere Standgebühren und Getränkepreise beim Stadtfest – Noch keine Erfahrungswerte für Nebenkosten mit neuer Heizung
LINDAU - 13 000 Euro mehr Mietkostenzuschuss haben die Mitglieder des Club Vaudeville beantragt, 9500 hat ihnen der Finanzausschuss bewilligt. Darüber sind sie enttäuscht, ohne undankbar wirken zu wollen. „Aber uns enttäuscht, dass da um zwei-, dreitausend Euro gefeilscht wird“, bringt es Christian Wollin auf den Punkt. Die Konsequenzen: Der Club schraubt Standgebühren und Getränkepreise beim Stadtfest und U&D nach oben. Und das Lindauer „Kabaräh“wird mehr Eintritt kosten.
Der Mietvertrag des Clubs läuft wie berichtet Ende November aus. Ab Dezember soll der Verein dann pro Monat gut tausend Euro mehr Miete an die GWG zahlen. Dass der Club die 13 000 Euro Mehrkosten pro Jahr nicht allein stemmen kann, war im Finanzausschuss vergangene Woche unstrittig. Die Verwaltung hatte eine Zuschusserhöhung von 6700 Euro vorgeschlagen, am Ende einigten sich die Räte auf 9500 Euro. Das Argument: Laut GWG spart sich der Verein dank einer neuen Heizung jährlich etwa 3500 Euro. Somit würde die Stadt die höhere Miete letztlich voll tragen.
„Wir wissen aber gar nicht, ob die Einsparungen von 3500 Euro an Heizkosten kommen“, sagt ClubMitglied Christian Wollin. Denn: Die Nebenkostenabrechnung für 2016 habe der Club noch gar nicht erhalten. „Es gibt für die neue Heizung noch überhaupt keinen Erfahrungswert“, bestätigt Marc Jehnes. Allgemein seien die Nebenkosten in den vergangenen Jahren aber proportional angestiegen. „Zwar hatten wir 2015 weniger Heizkosten als 2014, dafür hat sich das Wasser erhöht“, so Wollin.
Irritiert sind die Club-Mitglieder darüber, dass sich in der Finanzausschusssitzung vergangene Woche letztlich nur die Mitglieder der Bunten Liste für eine Zuschusserhöhung um die gesamten 13 000 Euro ausgesprochen haben. „Im Vorfeld gab es von fast allen Fraktionen Zustimmung und positives Feedback zur vollen Erhöhung“, so Wollin.
Bei Konzerten wird der Eintrittspreis vorgegeben
Die Konsequenz daraus, dass die Erhöhung des Mietkostenzuschusses nun niedriger ausgefallen ist als erhofft, sei eindeutig: Wir werden die Standgebühren und Getränkepreise beim Stadtfest und beim U&D erhöhen müssen“, so Wollin. Immerhin zahle der Club beim Stadtfest zum Beispiel rund 4000 Euro allein für die Stromkästen. „Wenn es wie dieses Jahr regnet, dann ist das Stadtfest ein Negativ-Geschäft“, so Wollin. „Die anderen Vereine zahlen nur die Standgebühr, die Infrastruktur bleibt an uns hängen.“Er habe sich die Mühe gemacht und ausrechnen lassen, was das Stadtfest die Stadt koste, wenn es professionell und nicht von den ehrenamtlichen Helfern des Clubs gestemmt würde. „Das wären zwischen 150 000 und 180 000 Euro für Arbeitsstunden, Gagen, Technik und Infrastruktur“, so Wollin.
Auch der Eintritt für das „Lindauer Kabaräh“werde wohl teurer. „Bei Konzerten können wir den Eintritt nicht erhöhen, der Preis wird uns von den Bands diktiert“, so Jehnes.
Nichtsdestotrotz: Die Club-Mitglieder betonen immer wieder, dass sie auch für die 9500 Euro Zuschusserhöhung dankbar sind. Ebenso, wie für die Tipps, die vonseiten der Stadträte gekommen sind. „Und wir hoffen stark auf die Aussagen der Stadträte, dass die GWG und die Stadtwerke den Club mit Sponsoring unterstützen“, so Wollin. Denn das habe der Club verdient. „Wir haben keine Nachwuchsprobleme, eine verjüngte Vorstandschaft – der Club läuft wirklich gut.“Ebenso sehr wünsche er sich, dass die Stadträte Mitglied im Club werden. „Auch das hilft uns.“