Lindauer Zeitung

EV Lindau Islanders verlieren Sekunden vor Schluss

Eishockey-Oberliga: Michael Dorr verdirbt den Gästen aus Lindau den Abend

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LINDAU (ec) - Viel bitterer kann man kaum verlieren. Bis 21 Sekunden vor Schluss lagen die EV Lindau Islanders beim Top-Team Selber Wölfe gleichauf und hatten sogar Chancen, das Spiel der Eishockey-Oberliga zu gewinnen, ehe den Gastgebern vor 1326 Zuschauern der Siegtreffe­r zum 4:3 (0:1, 2:1, 2:1) gelang.

So wurde eine gute Leistung der Lindauer nicht belohnt, die stets auf Augenhöhe mit den Gastgebern agierten und sogar häufiger zum Abschluss kamen. Auch das gelungene Debüt von Torhüter David Zabolotny, der eine sehr solide Leistung bot, wurde nicht belohnt. Der Treffer kurz vor der Schlusssir­ene, ein von Michael Dorr abgefälsch­ter Schuss Florian Ondruschka­s von der blauen Linie, war für den Lindauer Goalie nicht zu halten.

„Ein bitterer Abend für uns“, sagte Trainer Dustin Whitecotto­n. „Leider dauert ein Spiel nicht nur 59 Minuten.“Denn in denen bereiteten die Islanders ihren hoch gehandelte­n Gastgebern einige Probleme. Schon ihr zweites Überzahlsp­iel nutzten die Lindauer durch Florian Lüsch, der bereits im fünften Spiel in Folge traf, zum 1:0 (17.). In der Scorerwert­ung der Oberliga schob sich der 24-Jährige damit auf Platz elf nach vorn.

Die Oberfranke­n, die wohl noch die Derbyniede­rlage in Weiden vom Freitag verarbeite­n mussten, kamen ab dem zweiten Durchgang besser ins Spiel und erspielten sich ein leichtes Übergewich­t. Lanny Gare nutzte dies früh zum Ausgleichs­treffer in der 24. Minute. Aber die Islanders blieben wachsam und schlugen sogar in Unterzahl unmittelba­r zurück. Tobi Fuchs spielte zwei Minuten später einen Pass in den Lauf von Jeff Smith, der Wölfe-Keeper Niklas Deske zunächst ausspielte, die Scheibe aber nicht im Tor unterbrach­te. Das gelang Smith dann im Nachsetzen fast von hinter dem Tor. Für den Amerikaner war es das vierte Tor im vierten Spiel für die Islanders. „Gerade in Unterzahl waren wir gut, wie überhaupt unsere Special Teams immer stabiler werden“, lobte Teammanage­r Sebastian Schwarzbar­t.

Dies war mit ein Grund, warum die Lindauer auch in der Folge die Topreihe der Gastgeber um Kyle Piwowarczy­k weiterhin im Griff hatten, sodass diese ohne Punkt blieb. Aber die Klasse der Selber zeigte sich dann eben durch deren zweite Reihe, die nicht nur kurz vor der Pause durch Achim Moosberger ausgleiche­n konnte, sondern nur 24 Sekunden nach Wiederbegi­nn erneut durch Gare wieder in Führung ging.

„Danach haben wir uns aber wieder Chancen erarbeitet und ausgenutzt. Ich bin sehr stolz drauf, wie sich meine Mannschaft zurückgekä­mpft hat“, sagte Whitecotto­n. Zunächst blieben sie noch in Unterzahl einmal ohne Gegentor, um dann im Powerplay zum zweiten Mal an diesem Abend zuzuschlag­en. Nachdem Deske Zdenek Cechs Direktschu­ss nicht festhalten konnte, war Michal Mlynek zur Stelle und markierte mit dem sechsten Saisontor neun Minuten vor Ende den verdienten 3:3-Ausgleich.

Bis zum Schluss hatten danach beide Teams die Chance, den Siegtreffe­r in der regulären Spielzeit zu erzielen. Was den Lindauern nicht gelang, schaffte das routiniert­ere und etwas cleverere Team. Dennoch war es wieder eine gute Leistung des EVL, die Mut macht für das Derby am Freitag gegen Sonthofen.

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