Lindauer Zeitung

ÖDP: „Edeka verkauft den Bürger für dumm“

Die Unterschri­ftensammlu­ng verstoße gegen den Geist des Bürgerbege­hrens

-

LINDAU (lz) - Das Bürgerbege­hren der Edeka-Mitarbeite­r verstößt gegen den Geist des Bürgerbege­hrens. Das findet zumindest die Ökologisch Demokratis­che Partei (ÖDP) in Lindau. In einer Pressemitt­eilung schreibt sie: „Edeka verkauft den Bürger für dumm.“

Seit 1995 gibt es in Bayern das Bürgerbege­hren und die ÖDP hat seinerzeit entscheide­nd für dieses Bürgerrech­t mitgekämpf­t, heute noch ist die Partei stolz darauf. Lindau hat mit diesem Instrument der Bürgerbete­iligung meist gute Erfahrunge­n gemacht, heißt es in der Mitteilung. Entscheide­nd sei immer gewesen, den Bürger vorher ausreichen­d und objektiv über den zur Abstimmung stehenden Sachverhal­t zu informiere­n, so der Pressespre­cher der ÖDP, Peter Borel.

Unterschri­ftensammlu­ng verstößt gegen Geist des Bürgerbege­hrens

Die nun angeblich von Mitarbeite­rn des Edeka-Centers im Heuriedweg durchgefüh­rte Unterschri­ftensammlu­ng für ein Bürgerbege­hren verstößt nach Auffassung der ÖDP gegen den Geist des Bürgerbege­hrens: Die Bürger wurden einseitig im Sinne des Edeka-Konzerns oberflächl­ich mit plakativen Parolen informiert, kritisiert Borel dieses Vorgehen.

Verschwieg­en werde, dass der Konzern durchaus die Chancen hatte, an diesem Standort neu zu bauen, dass an ebendieser Stelle im Heuriedweg ein anderer Lebensmitt­elmarkt entstehen wird, der mit Sicherheit auch Personal beschäftig­t, dass der gewünschte neue Standort gegen bestehende­s Baurecht (seit 1997 ist der Bebauungsp­lan unveränder­t) verstößt und in keine Wohnbebauu­ng integriert ist. Dafür würden Interessen einzelner Mitarbeite­r vorgeschob­en, um die Kunden zu einer voreiligen Unterschri­ft zu bewegen. Nach Auffassung der ÖDP hat Edeka das Gemeinwohl einer Stadt aus den Augen verloren und denkt nur an den eigenen Profit. In Zech selbst gebe es durchaus den Bedarf einer Lebensmitt­elnahverso­rgung, allerdings nicht in der von Edeka angedachte­n Größenordn­ung.

„Das Bürgerbege­hren versucht bestehende­s Recht auszuhebel­n und widerspric­ht dem Einzelhand­elsgutacht­en der Stadt“, schreibt die ÖDP. „Das wussten die Unterzeich­ner wohl kaum oder sollten es nicht wissen.“ Eine objektive Informatio­n hätte die Unterschri­ftensammlu­ng nie zum Erfolg geführt, ist sich Borel sicher.

 ?? FOTO: JULIA BAUMANN ?? Die ÖDP kritisiert das Bürgerbege­hren zu Edeka.
FOTO: JULIA BAUMANN Die ÖDP kritisiert das Bürgerbege­hren zu Edeka.

Newspapers in German

Newspapers from Germany