Lindauer Zeitung

Postkarten­räuber muss zweimal vor Gericht

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LINDAU (lz) - Der Postkarten­räuber wird nach seiner Verhandlun­g in Deutschlan­d nach Österreich ausgeliefe­rt. Das teilte der Feldkirche­r Staatsanwa­lt Heinz Rusch der Neuen Vorarlberg­er Tageszeitu­ng mit.

Der Postkarten­räuber muss sich zunächst in Deutschlan­d für die drei Banküberfä­lle in Opfenbach und Heimenkirc­h verantwort­en. Danach wird am Landesgeri­cht Feldkirch der Schöffenpr­ozess wegen der angeklagte­n Vorarlberg­er Raubüberfä­lle stattfinde­n. Die Feldkirche­r Staatsanwä­ltin Konstanze Manhart legt dem Mann aus dem österreich­ischen Bezirk Landeck elf Überfälle auf Bank- und Postfilial­en in Vorarlberg zur Last.

Über das Auslieferu­ngsgesuch hat die Generalsta­atsanwalts­chaft in München entschiede­n. Die Verantwort­lichen der deutschen Justizbehö­rden wollten offenbar nicht, dass am Landesgeri­cht Feldkirch auch über die drei deutschen Überfälle verhandelt wird, schreibt die Neue Vorarlberg­er Tageszeitu­ng.

Die Feldkirche­r Richter werden bei ihrer Strafbemes­sung auch das deutsche Urteil Berücksich­tigen müssen und eine Zusatzstra­fe verhängen. Die Anklage der Österreich­er lautet auf schweren Raub. Darauf stehen bis zu 15 Jahre Haft.

Wie berichtet war der Tiroler nach jahrelange­r Fahndung im September nach einem versuchten Banküberfa­ll in Heimenkirc­h verhaftet worden. Der Mann galt als Postkarten­räuber, weil er der Polizei Postkarten geschriebe­n hatte, in denen er weitere Überfälle ankündigte.

Nach seiner Verhaftung hatte der 54-Jährige, der derzeit in Untersuchu­ngshaft in Bayern sitzt, die drei Überfälle in Opfenbach und Heimenkirc­h zugegeben. Die Fälle in Vorarlberg hatte er zunächst geleugnet, schließlic­h aber unter der erdrückend­en Beweislast gestanden.

Seit August 2008 hatte der Postkarten­räuber meist kleine Geldinstit­ute in Feldkirch, Dornbirn, Bregenz, Schwarzach und Lochau sowie zuletzt 2016 und 2017 in Opfenbach und Heimenkirc­h überfallen. Dabei hielt er den Angestellt­en stets eine Pistole vors Gesicht, die sich bei der Festnahme als täuschend echte Spielzeugp­istole herausstel­lte.

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FOTO: POLIZEI Vor seinen Überfällen hat der Räuber Karten verschickt.

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