Lindauer können ORF bis 2019 empfangen
Die SimpliTV-Karte ist für deutsche Haushalte keine gute Option
DVB-T2 vorhanden ist. Etwa seit 2015 sind diese Receiver in TV-Geräten integriert, erklärt Blank, wenn das nicht der Fall ist, muss ein externer Receiver gekauft werden.
ORF-Empfang im Ausland ist vom Sender nicht gewollt
Dieser Empfang ist allerdings nicht gewollt, erklärt Pressesprecher des ORF, Alexander Horacek: „Es ist eine physikalische Unmöglichkeit, die terrestrische Ausstrahlung genau an der Grenze zum Ausland zu stoppen.“Solange noch in der geringeren SD-Qualität ausgestrahlt wird, kann also auch der Zugriff im grenznahen Ausland nicht verhindert werden. Nach Aussage Horaceks plant der ORF die Sender in SD-Qualität nicht vor 2019 einzustellen. Langfristig soll aber nur noch der Sender ORF Europe im Ausland empfangbar sein.
Einige ORF-Zuschauer im Ausland machen sich wegen eines neuen Karten-Moduls Hoffnung, dass in den Fernseher eingesteckt werden kann. Mit ihm oder einem entsprechendem Receiver können alle ORFKanäle empfangen werden. Unklar ist vielen, ob das auch noch in Deutschland geht.
Online-Registrierung nur mit österreichischer Adresse möglich
Um der Sache auf den Grund zu gehen, hat Rainer Blank sich die SimpliTV-Karte bestellt. Um sie freizuschalten, ist zuerst eine Online-Registrierung notwendig. Dort wird schnell klar: Um sich zu registrieren wird eine österreichische Adresse benötigt. Mit einem deutschen Wohnsitz geht es im System nicht weiter und die Karte kann nicht für die ORF-Übertragung freigeschaltet werden.
„Das ist sehr ärgerlich, wenn man sich die Karte für 50 Euro im Internet bestellt hat und sie nicht nutzen kann“, sagt Blank. Der Lindauer Rechtsanwalt Franz-Peter Seidl rät von der Angabe einer falschen eigenen Adresse in Österreich ab: „Das ist auf jeden Fall illegal“, sagt er. „Es verstößt gegen die Nutzungsabsichten der Betreiber.“
Möglicherweise sei die falsche Adressangabe auch strafrechtlich relevant. Nämlich dann, wenn davon ausgegangen werde, dass durch die erschlichene Nutzung des ORF ein Vermögensvorteil entsteht. Etwa dadurch, dass keine GIS, die österreichischen öffentlich-rechtlichen Mediengebühren, gezahlt werden.
Wie lange die erschlichene Lösung funktioniere, sei zudem nicht klar, erklärt Blank. Der ORF könne beispielsweise die Adressen der Karten überprüfen. Wenn dann herauskommt, dass die Person nicht am entsprechenden Wohnsitz ansässig ist, dann könne die Karte samt ORF-Zugang gesperrt werden.