Kurzzeitpflege braucht auch Geld für Neubauten
Dass der Kreistag in der vergangenen Woche einstimmig dem Vorschlag gefolgt ist, bestehende Kurzzeitpflege mit höheren Beträgen zu fördern, als zunächst geplant, ist lobenswert. Schon lange weisen Fachleute aus der Pflege darauf hin, dass dieser Pflegebereich arbeitsaufwändiger und teurer ist, als normale Heimpflege. Und das jenes Geld, dass Pflegekassen dafür zahlen, längst nicht kostendeckend ist. Insoweit sind die Zuschüsse des Kreises eine wichtige Entlastung für jene Häuser etwa in Lindau, die schon jetzt einzelne eingestreute Plätze für Kurzzeitpflege anbieten.
Tatsache ist jedoch, dass die meisten Pflegeheime keine Plätze haben, die sie für buchbare Kurzzeitpflege frei halten können – weil in einem immer älter werdenden Landkreis immer mehr Senioren letztlich doch einen stationären Heimplatz brauchen. Das zeigen die teilweise langen Wartelisten.
Deshalb kann letztlich mehr Kurzzeitpflege nur durch Neubauten geschaffen werden. Solche Investitionen kann jedoch so gut wie kein Altenheim im Landkreis stemmen. Und deswegen ist es wichtig, dass die Kreisräte nach A auch B sagen – und der Landkreis Heimträgern eben auch bei den Baukosten finanziell unter die Arme greift. Denn es wäre schade, wenn motivierte Projekte wie jetzt in Hege schlicht daran scheitern, dass sich für Kurzzeitpflege gesetzlich niemand verantwortlich fühlt.