Lindauer Zeitung

Das Lächeln ist zurück

Mario Götze und Ilkay Gündogan haben harte Monate hinter sich und ein Ziel vor Augen

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BERLIN (SID) - Mario Götze hatte die Lacher sofort auf seiner Seite. „Ich habe alle wiedererka­nnt“, scherzte der Torschütze des WM-Finales in Anspielung auf seine lange Abwesenhei­t von der deutschen Nationalma­nnschaft. Doch die einjährige Leidenszei­t ist für Götze und auch für Ilkay Gündogan endlich beendet. Dementspre­chend gut gelaunt präsentier­t sich das Duo, „das für jede Mannschaft eine Bereicheru­ng ist“, wie Teammanage­r Oliver Bierhoff versichert­e. Götze hatte vor dem Länderspie­l-Klassiker am Freitag (21 Uhr/ZDF) im Londoner Wembleysta­dion gegen England ein Dauergrins­en im Gesicht, Gündogan witzelte beim Training im Jahn-Sportpark mit Bundestrai­ner Joachim Löw herum. „Ich bin sehr froh, dass sie wieder da sind. Beide haben das Potenzial, uns besser zu machen“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel.

Bei Götze geschieht das in einer neuen Rolle. Er ist kein explosiver Dribbler mehr. Der 25-Jährige ist ein Schwimmer zwischen den Linien geworden, ein Lückensuch­er, ein Raumöffner. Er habe über seinen eigenen Spielstil nachgedach­t. Man überlege in so einer Pause, wo man hin möchte, so Götze. Das Ergebnis: Seine Zukunft im Verein und in der Nationalma­nnschaft sieht er auf einer zentralen Position. „Meine Lieblingsp­osition ist im Zentrum. Egal ob auf der acht oder der zehn. Da fühle ich mich wohl.“Sein letztes Länderspie­l hat Götze im November 2016 beim 0:0 in Italien bestritten, doch mit der DFB-Auswahl hat er vor dem Fernseher immer mitgefiebe­rt. „Man wird automatisc­h zum Fan und freut sich für die Mitspieler“, sagte Götze, der bei sich einen „Reifeproze­ss“festgestel­lt hat und sich nach seiner Stoffwechs­elerkranku­ng wieder bei „hundert Prozent“sieht.

So weit ist Gündogan noch nicht. Er sei erst bei 70, 80 Prozent, sagte der Mittelfeld­spieler von Manchester City. Sein Selbstvert­rauen hat nach seiner schweren Knieverlet­zung aber nicht gelitten. Wenn ihn nicht wieder eine Verletzung stoppe, „dann bin ich mir sehr sicher, dass ich dabei sein werde“, sagte Gündogan mit Blick auf die WM in Russland.

Dabei ist der Konkurrenz­kampf im defensiven Mittelfeld beim Weltmeiste­r riesig, auch Götze darf sich trotz aller Dankbarkei­t nach seinem Siegtor im WM-Finale 2014 nicht sicher sein. Die Mitspieler sind aber erst einmal froh, dass sich durch Götze und Gündogan neue Alternativ­en ergeben. „Wenn sie wieder an ihre Topform kommen“, betonte Toni Kroos, „hat man gesehen, was sie der Mannschaft geben können.“

Für die Rückkehrer ist es nun aber vor allem wichtig, gesund zu bleiben. „Das waren wieder Monate, die ich mir hätte ersparen wollen, aber Fußball ist nun einmal nicht ganz so ungefährli­ch. Ich habe mich gut wieder zurückgekä­mpft“, sagte Gündogan. Die Aussage hätte auch von Götze stammen können.

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FOTO: IMAGO Und hoch das Bein – Leroy Sané und vor allem Mario Götze (re.) haben Spaß im DFB-Dress.

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