Lindauer Zeitung

Bunte Liste will Eigenbetri­eb Mobilität

Stadträte der BL geben Einblick in ihre Ziele für die Stadtpolit­ik der nächsten Jahre

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Die Stadt Lindau soll der Organisati­on der Mobilität eine ganz neue Struktur geben. Die Bunten wollen einen Eigenbetri­eb Mobilität, der für die Parkplätze ebenso zuständig sein soll wie für den Stadtbus oder die Planung der Radwege. Dieses und andere Ziele für Lindau haben die Stadträte der Bunten am Sonntag vorgestell­t.

Da die Bunte Liste weder als Partei noch als Verein organisier­t ist, hat sie keine Hauptversa­mmlungen. Die Bunten Stadträte nutzten deshalb die Nominierun­gsversamml­ung für ihren OB-Kandidaten, um PolitikSch­werpunkte der kommenden Jahre vorzustell­en. Dabei ging es um das große Thema Verkehr ebenso wie um den Club Vaudeville oder WCAnlagen.

Als Mobilitäts­beauftragt­er des Stadtrats stellte Matthias Kaiser seinen Bereich vor: „Früher hat man von Verkehr gesprochen, aber wir sprechen heute nur noch von Mobilität.“Die Bunten schreiben es sich auf die Fahnen, dass es bei den Gartenund Tiefbaubet­rieben inzwischen eine Stelle gibt, die sich auch um Radverkehr kümmert. Zudem sei man auf dem Weg zur Fahrradsta­dt. Für Kaiser ist das aber alles nur ein Einstieg, denn da sei mehr möglich und nötig. Die Bunten wollen deshalb Einnahmen aus den Parkplätze­n für bessere Radwege verwenden und fordern einen Eigenbetri­eb Mobilität, der für Parkplätze, Stadtbus, Radverkehr und andere Verkehrsth­emen verantwort­lich sein soll.

Max Strauß, den Matthias Kaiser nach dreimalige­m Antreten bei Oberbürger­meisterwah­len „unseren ewigen OB-Kandidaten“nannte, sprach über den Club Vaudeville. Strauß warf der Stadtkämme­rei vor, sie wolle entgegen dem Beschluss des Finanzauss­chusses dem Verein nicht den vollen Ersatz für die höhere Miete zahlen. Außerdem beklagte er, dass die Verwaltung keinen Euro Zuschuss für die nötigen Sanierungs­arbeiten im Club eingeplant habe. Nach 20 Jahren seien diese Reparature­n aber unerlässli­ch, deshalb würden die Bunten bei den Haushaltsb­eratungen für diese 15 000 Euro kämpfen. Ulrike Lorenz-Meyer fühlt sich als Behinderte­nbeauftrag­te des Stadtrates fast als „Klo-Beauftragt­e“, denn zuletzt ging es meist um barrierefr­eie WC-Anlagen, erst am Friedhof, jetzt im Neuen Rathaus. Ebenso wie barrierefr­eie Haltestell­en seien das Pflichtauf­gaben der Stadt, was Verwaltung und mancher Stadtratsk­ollege gern vergessen.

Uli Kaiser wirbt für Inselhalle

Alexander Kiss hob die Leistungen der Wohnungsba­ugesellsch­aft GWG hervor, die 1800 Wohnungen zu bezahlbare­n Mieten vergebe. Die GWG investiere viel Geld in Instandhal­tung und Neubau. Nächstes großes Projekt sei das Hoeckle-Areal, wo 67 Wohnungen entstehen. Eigentlich waren 80 geplant, doch dies machten Forderunge­n nach Lärmschutz unmöglich.

Uli Kaiser will sich die Inselhalle nicht wegen Verzögerun­gen und Mehrkosten vermiesen lassen. Darüber werde in ein paar Jahren niemand reden, wenn dort gute Veranstalt­ungen stattfinde­n, für die die Lindauer Schlange stehen. Damit sich heimische Vereine das leisten können, soll die Stadt die Halle subvention­ieren. Noch wichtiger ist ihm der Umbau des Cavazzen, denn ein Stadtmuseu­m nannte er „das Gedächtnis einer Stadt“. Er warb für dieses Projekt, das man nicht gegen andere aufrechnen dürfe: „Es muss das Ziel sein, dass die zum Eishockey gehen, auch in den Cavazzen gehen.“

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