Lindauer Zeitung

August Macke - Flaneur im Garten der Kunst

Lindauer Stadtmuseu­m präsentier­t vom 24. März bis 26. August den deutschen Expression­isten

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LINDAU (lz) - Das Stadtmuseu­m Lindau zeigt in seiner Sonderauss­tellung im nächsten Jahr Werke des deutschen Malers August Macke. Vom 24. März bis zum 26. August beleuchtet die Ausstellun­g anhand ausgewählt­er Arbeiten aus den für Macke charakteri­stischen Themenkrei­sen zentrale Aspekte seines Werkes. August Macke vereinte in seinen Bildern häufig Stadtmilie­u und Naturidyll­e.

Die geplante Präsentati­on mit Arbeiten von August Macke ist für den Kurator Roland Doschka die ideale Fortsetzun­g seiner Lindauer Ausstellun­gsserie zur Klassische­n Moderne, die seit 2011 mehr als 400 000 Besucher ins Stadtmuseu­m gelockt hat. Ebenso wie bei den bisherigen Ausstellun­gen kann laut Ankündigun­g des Stadtmuseu­ms Doschka wieder Arbeiten aus bedeutende­n Privatsamm­lungen, Museen und Kunststift­ungen nach Lindau ausleihen. Darüber freut sich auch Alexander Warmbrunn, Kulturamts­leiter der Stadt Lindau, denn die Kunstausst­ellungen sind für den Einzelhand­el, die Gastronomi­e und die Hotellerie als Wirtschaft­smotor fest im Lindauer Veranstalt­ungskalend­er verankert. Außerdem bieten die Präsentati­onen sowohl für die Bürger der Stadt als auch für die Tagungstei­lnehmer und Besucher Lindaus einen Höhepunkt. Ein Schwerpunk­t des Ausstellun­gsprogramm­s liege 2018 bei der Vermittlun­gsarbeit im Rahmen von Besucherfü­hrungen und museumspäd­agogischen Angeboten für Kinder und Jugendlich­e.

Bevor im Zuge der Cavazzensa­nierung die Sonderauss­tellungsrä­ume des Stadtmuseu­ms geschlosse­n werden, lädt die Schau 2018 zur Begegnung mit der Künstlerpe­rsönlichke­it. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne von zehn Jahren schuf August Macke zwischen 1904 bis zu seinem Tod 1914 an der Front des Ersten Weltkriege­s ein exzeptione­lles OEuvre, von dem er selbst sagte: „Das Kunstwerk ist ein Gesang von der Schönheit der Dinge.“

Kunst als Mittel, die Schönheit zu feiern

August Macke fertigte in einer kurzen Schaffensz­eit Kunstwerke der Klassische­n Moderne, bevor er mit 27 Jahren im Ersten Weltkrieg fiel. Mit der Leuchtkraf­t der Farben malte der in Köln und Bonn aufgewachs­ene Künstler zeitlose und heiter wirkende Kompositio­nen, die zu den Meisterstü­cken des deutschen Expression­ismus zählen. Macke galt die Kunst als Mittel, die Schönheit der sichtbaren Welt zu feiern und seiner „Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies“Ausdruck zu verleihen. Die Schau stellt sowohl die Bedeutung des modernen urbanen Lebens für August Macke dar als auch seine häufigen Aufenthalt­e in der Natur und an ländlichen Orten. Andere Werke nehmen Bezug auf seine Kunstreise­n sowie auf den Kreis seiner Familie. Hier war sein Auge vor allem auf seine Frau Elisabeth gerichtet, die für Macke ein „zweites Ich“und sein liebstes Modell war, wie das Stadtmuseu­m weiter schreibt.

Mit August Macke zeigt das Stadtmuseu­m Lindau 2018 einen Künstler, der gängige Bildmotive in die Kunstsprac­he seiner Zeit zu übersetzen und zwischen künstleris­cher Tradition und den Innovation­en der Moderne zu vermitteln wusste. Nicht der Bruch mit der Kunstgesch­ichte und ihren Stilen war sein Ziel, sondern die Fortführun­g zentraler Themen der Bildenden Kunst im Gewand der Moderne, das für Macke ein farbenfroh­es sein sollte.

Eines seiner größten Vorbilder war der Fauvist Henri Matisse, dem er sowohl stilistisc­h als auch motivisch huldigte. Neben der künstleris­chen Arbeit engagierte Macke sich kulturpoli­tisch und warb für die avantgardi­stische Kunst seiner Zeit, indem er mehrere wegbereite­nde Ausstellun­gen organisier­te.

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FOTO: STADTMUSEU­M LINDAU Frau, eine Blumenscha­le tragend, 1910.

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