IG Metall erwartet harten Tarifstreit
MÜNCHEN (rm) - Tarifverhandlungen sind hart, wenn es wenig zu verteilen gibt. Wenn es viel zu verteilen gibt, sind sie womöglich noch härter. Die Auseinandersetzungen in der bayerischen Metallindustrie, die heute in Schweinfurt beginnen, hätten schon einen „besonderen Drive“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Metallarbeitgeberverbände VBM und Bayme, Bertram Brossardt, am Mittwoch in München.
Nach Rechnung der Arbeitgeber summieren sich die Forderungen der IG Metall (IGM) auf insgesamt 8,81 Prozent. Das sei „verantwortungslos und realitätsfern“, so Bertram Brossardt (Foto: Ralf Müller). Gegenvorstellungen werde die Arbeitgeberseite heute den Arbeitnehmern vorstellen. Die IG Metall will den Verhandlungsauftakt in der Kugellagerstadt schon mit einer Kundgebung begleiten, zu der 2500 Teilnehmer erwartet werden. „Die Beschäftigten wollen mehr Geld und mehr Zeit“, so IG Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler.
Die Kombination aus sechs Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einem tariflichen Anspruch auf eine 28-Stunden-Woche ohne Begründungspflicht und mit Rückkehrrecht mache die IGM-Forderung für die Unternehmen schwer verdaulich, erläuterte Arbeitgeber-Geschäftsführer Brossardt. Die bayerische Metallund Elektroindustrie beschäftigt derzeit 839 000 Menschen. 475 000 von ihnen sind in tarifgebundenen Betrieben tätig.