Kunstobjekte und Antiquitäten werden versteigert
Im Auktionshaus Michael Zeller findet die 135. Internationale Bodensee-Kunstauktion statt
LINDAU (lz) - Pünktlich zum ersten Adventswochenende findet im Auktionshaus Michael Zeller die 135. Internationale Bodensee-Kunstauktion statt. Bei der Vorbesichtigung vom 22. bis 29. November gibt es laut Ankündigung des Auktionshauses wertvolle Kunstobjekte und einzigartige Antiquitäten zu entdecken. Die Versteigerung findet dann vom 1. bis 3. Dezember statt.
Zu den Auktions-Werken der Bildenden Kunst gehört ein Bild von Arnold Balwé (1898-1983) mit dem Titel „Weihnachtsengel“. (Los 1089, Limit 8 000 Euro). Der expressionistische Maler Balwé war ein vom Nationalsozialismus verfemter Künstler. Versteigert wird auch das altmeisterliche Gemälde der heiligen Familie von Pieter Coecke van Aelst (15021550) auf (Los 893, Limit 15 000 Euro). Der flämische Künstler, der Lehrer und Schwiegervater von Pieter Bruegel dem Älteren war, begeisterte seinerzeit durch seine Tafelbilder, auf denen auch ein Einfluss der italienischen Renaissance erkennbar ist – 1524/25 unternahm der Künstler eine Studienreise nach Italien.
Auch der deutsch-italienische Künstler Ferdinand Paul Nerly (18421919) malte in Italien. Sein Vater, der Maler Ferdinand Nerly senior, hatte sich Ende Oktober 1835 in Venedig niedergelassen. Nerly brachte die Lagunenstadt durch Lichtregie besonders strahlend auf seine Leinwände. Eines dieser stimmungsvollen Gemälde, das eine voll besetzte Gondel vor der Stadtsilhouette zeigt, wird in der Dezemberauktion versteigert (Los 916, Limit 15 000 Euro).
Armreif, Ringe, Gemmen
Das Gemäldes von Anders Andersen-Lundby (1840-1923) zeigt den Starnberger See mit Blick auf Schloss Possenhofen von 1884 (Los 980, Limit 7500 Euro). Der dänische Maler war 1876 nach München übergesiedelt und malte dann bevorzugt Darstellungen der bayerischen Landschaft. In Schloss Possenhofen hat die spätere Kaiserin Sissi von Österreich einen Großteil ihrer Kindheit verbracht. Ihr Vater Herzog Max in Bayern hatte das Anwesen 1834 er- worben. Aus dem exquisiten Angebot, wie das Auktionshaus weiter schreibt, von Schmuck und Juwelen blitzen besonders wertvolle und einzigartige Geschmeide: Ein Armreif, der mit Edelsteinen versehen ist (Los 1731, Limit 18 800 Euro), Ringe, die mit Brillanten (Los 1778, 5300 Euro), Saphiren (Los 1732, Limit 1600 Euro), Rubinen (Los 1737, Limit 1500 Euro) oder Opalen (Los 1835, 2800 Euro) besetzt sind. Außerdem Gemmen mit Portraitköpfen, die an griechische Gottheiten erinnern (Lose 1811, 1880, 1881, Limits 200 bis 450 Euro).
Beim Silber stehen bei der Auktion ein Besteckset aus viktorianischer Zeit (Los 1510, Limit 4800 Euro) und ein Tee-/Kaffeekern (Los 1525, Limit 2900 Euro) bereit. Die sieben Teile des Services sind jeweils mit bekrönten Allianzwappen graviert – eines davon mit dem Wappen von Carlshausen in Altenhaßlau. Carl Friedrich Buderus von Carlshausen (1759-1819) war Finanzbeamter des Landgrafen Wilhelm IX. von Hessen-Kassel.
Aus der süddeutschen Gegend stammt ein um 1780 gefertigter Louis-Seize-Zylinderbureau. Eine Besonderheit sind die Intarsienarbeiten auf dem Tambour aus heimischen Hölzern – Kirsche, Zwetschge, Ahorn und Mooreiche (Los 705, Limit 4000 Euro). Als Möbel stehen ein Renaissance-Schrank aus Nussbaum-Holz (Los 698, Limit 3500 Euro) und das sogenannte „Allegasse“Canapé nach einem Entwurf von Josef Hoffmann von 1912 (Los 780, Limit 1300 Euro) zur Versteigerung.
Auf einer Stele (Los 10, Limit 26 000 Euro) ist die hinduistische Göttin Durga im Kampf mit dem Büffeldämon Mahishasura dargestellt. Die achtarmige Durga zählt zu den wichtigsten Gottheiten des Hinduismus – sie wird angerufen, um innere Dämonen zu beseitigen. Neben den Statuen von Vishnu (Los 9, Limit 12 000 Euro) und Ganesha (Los 17. Limit 36 000 Euro) werden im Dezember auch feine Elfenbeinschnitzereien, Figuren aus wertvollem Stein und kunstvoll bemalte Vasen aus dem asiatischen Raum versteigert.