Wie einst in Kindheitstagen
Puppenstuben, Spielsachen und Christbäume sind im Heimatmuseum ausgestellt
HERGENSWEILER - Hier gibt so viele Details zu entdecken: eine alte Packung Plastilin zum Beispiel, ein Puppenkarussell aus Blech, niedliche Glasvögelchen am Christbaum oder auch einen Teddybär, dessen Fell erkennen lässt, dass er einst geliebt worden ist. Puppenstuben, altes Spielzeug und Christbaumschmuck aus früheren Zeiten sind derzeit im Heimatmuseum Hergensweiler ausgestellt und wecken Kindheitserinnerungen.
Rita Grammel aus Oberreitnau hat diese Advents- und Weihnachtsausstellung mit eigenen Sammlerstücken gestaltet. Schon seit vielen Jahren sammelt sie alten Christbaumschmuck, Puppenstuben, Einzelpuppen und andere Spielsachen, die einst Kinderaugen zum Leuchten brachten. Diese Freude an kleinen Kostbarkeiten möchte die Oberreitnauerin nun mit anderen teilen. Deshalb hat sie mit viel Sorgfalt und Zeitaufwand die aktuelle Sonderausstellung im Heimatmuseum Hergensweiler gestaltet.
Kugeln und Glöckchen aus den Jahren 1910 bis 1920
Mehrere Christbäume hat sie stilgerecht mit Schmuck aus verschiedenen Epochen geschmückt: Der eine trägt silberne Kugeln, Zapfen und Glöckchen aus den Jahren 1910 bis 1920, in einem anderen nisten Glasvögel aus dem Zeitraum von 1920 bis 1960 und beim nächsten steckt der Clou im Christbaumständer: Der enthält nämlich eine Spieluhr, zu deren Melodie sich die Halterung samt Baum dreht.
Die Besucher sind entzückt. „Ich kann mich gar nicht sattsehen an diesen schönen Sachen“, sagt zum Beispiel Hildegard Aust aus Wasser- burg, die am Sonntag im Heimatmuseum Hergensweiler war und schon vor ein paar Jahren eine andere Ausstellung von Rita Grammel gesehen hatte. Und eine andere Besucherin fühlt sich an ein Spielzeugmuseum erinnert und erzählt begeistert: „Da sind Sachen dabei, die ich früher als Kind auch hatte.“
In den Vitrinen steckt in der Tat eine reiche Vielfalt: hier ein Kaufladen mit vielen Mini-Waren, dort eine Winterlandschaft mit Kirche und Nikolaus und drüben ein Riesenrad und Puppenkarussell aus den 1950er Jahren. Lebensnah wirken auch die Puppenstuben – gerade so, als wären sie soeben noch bespielt worden. Die Bandbreite ist auch hier groß und reicht vom Biedermeierstil über einen gewöhnlichen Haushalt bis hin zu einem Schulklassenzimmer von anno dazumal. Überall hat Rita Grammel auf viele Details geachtet und zum Beispiel hier noch ein Körbchen und dort ein winziges Christbäumchen dazugestellt. „Es ist alles sehr, sehr schön“, findet eine 61-jährige Besucherin aus Neuravensburg und freut sich, dass sie hier gemeinsam mit ihren Begleiterinnen ein wenig in Kindheitserinnerungen schwelgen kann.