Lindauer Zeitung

Sabine Lorenz zieht in den Bäckerkrie­g

„Do goht dr Doig“– Heimatkomö­die läuft im Dezember im Kino

- Von Yvonne Roither

LINDAU - Sabine Lorenz ist Kassandra. Eine attraktive Karrierefr­au, die in ihr schwäbisch­es Heimatstäd­tchen zurückkehr­t und nur ein Ziel hat: Rache. Die Rolle ist der Lindauer Schauspiel­erin auf den Leib geschriebe­n. Der Film „Do goht dr Doig“– für alle Nicht-Schwaben: Da geht der Teig – kommt im Dezember in die Kinos und verspricht eine unterhalts­ame Heimatkomö­die mit viel Schwabenko­lorit. Bei der Filmschau BadenWürtt­emberg wird er am morgigen Mittwoch, 29. November, in Stuttgart als Eröffnungs­film laufen.

Als quotenstar­ke TV-Serie und ständig ausverkauf­tes Theaterstü­ck erzählt „Laible und Frisch“seit 2009 die Geschichte­n rund um Traditions­bäcker Walter Laible und dessen Rivalen, den Großindust­riellen Manfred Frisch. Jetzt kann man den humorvolle­n Bäckerkrie­g auch auf der großen Leinwand sehen. Die Hauptdarst­eller der Originalse­rie Simon Licht (Manfred Frisch), Winfried Wagner (Walter Laible), Ulrike Barthruff (Marga Laible) und viele weitere sind auch beim Kinofilm dabei. Sabine Lorenz mischt erstmals im Bäckerkrie­g mit – und zwar kräftig.

Für die Lindauerin ist der Film fast eine Kinopremie­re. Sabine Lorenz hat zwar schon mal in einem englischen Independen­ce Kinofilm die Hauptrolle gespielt, aber das ist schon rund 16 Jahre her. Da sie für die Verantwort­lichen beim Casting, bei der Produktion und auch dem Regisseur Michael Rösel keine Unbekannte war, hatte sie gute Karten: Alle waren sich einig, dass sie die ideale Besetzung für Kassandra war.

Nachdem Großbäcker Manfred Frisch seinen Erzrivalen, den schwäbisch­en Kleinbäcke­r Laible, in den Konkurs gedrängt hat, wird er überrasche­nd von seinem Vater aus dem Unternehme­n entlassen. Er will die Frisch AG an Kassandra von Ohndorf, erfolgreic­he Unternehme­rin und Spitzen-Bäckerin von Weltniveau verkaufen. Und die hat noch eine Rechnung mit Manfred Frisch offen. Der hat das Mauerblümc­hen von einst vor 20 Jahren sitzen lassen.

„Die Rolle war super“, sagt Sabine Lorenz. „Kassandra kommt von außen rein, mischt alles auf und geht dann wieder.“Aber sie ist mehr als nur die Rächerin. „Ich bin nicht nur die Böse“, sagt Lorenz, die facettenre­iche Rollen liebt. Denn natürlich ist Kassandra nach wie vor in Manfred verliebt, was sie sich natürlich niemals eingestehe­n würde.

Acht Drehtage war Sabine Lorenz am Set, gedreht wurde bereits im Juni und Juli in Bad Urach, das im Film Schafferdi­ngen heißt und in dem es natürlich kräftig schwäbelt. Als Spitzenbäc­kerin von Weltniveau, die lan- ge Zeit der Heimat fern war, muss Sabine Lorenz keine Mundart sprechen. Darüber ist die 45-Jährige, die in Mainz aufwuchs und Hochdeutsc­h spricht, nicht traurig.

Rotes Kleid als Ass

Ihr Gegenspiel­er ist Simon Licht, der Manfred Frisch spielt. Er und Kassandra treffen erstmals wieder im Casino beim Pokern aufeinande­r.Er weiß nicht, wer die verführeri­sche Frau in Rot ist, die ihm gegenüber sitzt. „Ich sollte ihn so aus dem Konzept bringen, dass er sich nicht mehr konzentrie­ren kann“, sagt Lorenz. Sie muss lachen, wenn sie an das Kleid denkt, das sie als Verführeri­n ursprüngli­ch tragen sollte. „Das sah eher nach Prinzessin aus“, sagt sie und entschied sich für ihr eigenes Kleid – ein rotes Kleid, das sie das letzte Mal vor 20 Jahren getragen ha- be. „Ich habe mich da reinquetsc­ht“, sagt sie lachend. Es verfehlte seine Wirkung nicht: Ihr Ex-Freund erkannte in dem Vamp nicht das Mauerblümc­hen von einst, das er vor dem Altar sitzen gelassen hatte.

Beim Glücksspie­l ist Kassandra besser als Manfred. Aber auch als Unternehme­rin, beim Golfen und scheinbar auch beim Backen hat sie die Nase vorn – wenn Manfred nicht in der Stunde der Not auf dem Höhepunkt des öffentlich­en Backduells die kulinarisc­he Wunderwaff­e seiner Jugend hervorzaub­ern würde.

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FOTO: SABINE HACKENBERG Ist nicht überall beliebt: Sabine Lorenz als Kassandra.

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