Nächste Ausfahrt USA?
Pascal Wehrlein hat kein Formel-1-Cockpit für 2018 – Toto Wolff bringt IndyCars ins Spiel
ABU DHABI (dpa/SID/fil) - Man kann Pascal Wehrlein sicher nicht vorwerfen, nicht alles dafür getan zu haben, auch 2018 noch aktiver Teil der Formel 1 zu sein. In Abu Dhabi, wo am Sonntag die Saison zu Ende gegangen ist, ließ der Worndorfer in jeder Medienrunde in seinen Aussagen keinen Zweifel an seiner festen Überzeugung, doch noch irgendwo unterzukommen. „Auf jeden Fall“glaube er noch an seine Chance, 2018 in der Formel 1 zu fahren, sagte Wehrlein. Über jedes andere Szenario habe er „noch nicht nachgedacht“.
Im Rennen erreichte er im hoffnungslos unterlegenen Sauber mit Platz 14 wieder Beachtliches. Überhaupt sind drei Platzierungen in den Punkten mit den Hinterbänkler-Boliden Manor und Sauber in zwei Jahren keine schlechte Bilanz. Diese Saison holte er alle fünf WM-Punkte für Sauber. Sein Teamkollege Marcus Ericsson sah von Wehrlein immer nur die Bremslichter, darf sich aber noch Hoffnung auf eine Weiterbeschäftigung machen beim Schweizer Rennstall. Im Gegensatz zu Wehrlein, mit dem es der Zeitgeist und die Teampolitik in der Formel 1 nicht gut meinen.
Bei Sauber, das günstige Kundenmotoren von Ferrari beziehen wird, ist mindestens ein Cockpit für einen Ferrari-Junior reserviert. Wehrlein ist aber Mercedes-Mann. Doch beim Weltmeisterteam besteht kein Bedarf. Valtteri Bottas, der Rennsieger von Abu Dhabi, hat seinen Job an der Seite von Lewis Hamilton zur Zufriedenheit aller erledigt. „Ich finde, wir sollten Pascal nicht einem unserer Kundenteams aufzwingen“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zu „motorsport-total“zudem. Und weiter: „In der Formel 1 sollten wir respektieren, dass jedes Team versucht, den besten Fahrer für sich zu finden. Ich respektiere jedenfalls, dass Williams und Force India ihre eigenen Entscheidungen treffen. Ich würde da nicht eingreifen.“
Force India war mit Esteban Ocon und Sergio Perez dieses Jahr so glücklich, dass die beiden auch 2018 am Steuer sein werden. Bei Williams wäre nach dem Rücktritt von Felipe Massa weiterhin noch ein Cockpit frei. Jedoch dürfte da Ex-BMWMann Robert Kubica den Zuschlag erhalten – um ein sehr erstaunliches Comeback zu geben. Nach einem schweren Rallye-Unfall im Jahr 2010 war nicht mehr in der Lage, ein Formel-1-Auto zu steuern. Bis jetzt. „Ich bin im Zwiespalt, weil ich denke, dass es einerseits gut für Robert, Williams und die Formel 1 wäre, wenn er gut abschneidet. Andererseits scheint es, als sei es Pascals letzte Chance und er ist schließlich unser Junior“, so Wolff.
Was also soll der Junior machen? Zurück in die DTM, die der 23-Jährige im Jahr 2015 gewann? Eher nicht, wenn es nach Wolff geht. „Ich bin mir nicht sicher, ob die DTM ein logischer Schritt wäre. Schließlich hat er dort schon gewonnen.“
Was also tun? Weiter im Monoposto fahren, wenn es nach Wolff geht. In Japan in der Super Formula, in den USA in den IndyCars. Und sich mit guten Leistungen für 2019 empfehlen. „Ich denke, Pascal hat einiges zu bieten und das ist auch bekannt. Ob man ihn in IndyCar oder Super Formula stecken würde – er würde abliefern“, ist sich Wolff sicher. wahrscheinlich, dass die deutschen Fans sich bald von altbekannten Sehgewohnheiten verabschieden müssen. Gut möglich, dass manche Rennen künftig, wie in anderen Ländern auch, nur im Pay-TV laufen. Man wolle in allen Märkten „auf einen Mix von Free- und PayTV“setzen, sagte Liberty-Marketingchef Sean Bratches zuletzt, „denn auf der einen Seite befindet sich das Geld, auf der anderen Seite die Reichweite.“(SID)