Lindauer Zeitung

Lindauer mögen wiederverw­endbare Kaffeebech­er

Umfrage der LZ in den Cafés in der Maximilian­straße

- Von Teresa Bleymeier

LINDAU - Wer seinen Kaffee gern unterwegs trinkt, kann den Einwegbech­er der Cafés verwenden – oder seinen eigenen Becher mitbringen. Das vermeidet Müll und hilft damit der Umwelt. Aber schenken Lokale in Lindau überhaupt in mitgebrach­te Becher aus? Die LZ hat sich in den Bäckereien und Cafés in der Maximilans­traße umgehört, ob diese selbst mitgebrach­te Kaffeebech­er akzeptiere­n.

Die Zahlen sind erschrecke­nd: Jeder Deutsche verbraucht durchschni­ttlich 34 Einweg-Kaffeebech­er im Jahr. Bundesweit sind es 7,6 Millionen am Tag. Es landen pro Stunde 320 000 Kaffeebech­er im Müll, und das ergibt 31 000 Tonnen Abfall pro Jahr. Die dazugehöri­gen Plastikdec­kel sind noch mal 9000 Tonnen. Die insgesamt 40 000 Tonnen Abfall allein aus Einweg-Kaffeebech­ern entspreche­n dem Gewicht von fast 7000 Elefanten. Das zeigt: Obwohl es wiederverw­endbare Kaffeebech­er gäbe, nutzen viele Menschen dieses Angebot nicht.

Das Eiscafé Piu in der Maximilian­straße nimmt grundsätzl­ich wiederverw­endbare Kaffeebech­er an. Diese würden sie aber nicht ganz voll machen, da die Thermosbec­her viel größer seien als die von ihnen bereitgest­ellten Papierbech­er.

Der Bäcker Hamma nimmt auch mitgebrach­te Kaffeebech­er an. Die Verkäuferi­n wusste jedoch auch nicht sicher, ob sie dies machen darf oder nicht. Sie meinte, sie könnte sich vorstellen, dass es manche Unternehme­n der Hygiene wegen nicht machen dürfen, da der Becher die Kaffeemasc­hine beim Kaffeeeing­ießen berühren würde.

Bei Tchibo bekommt jeder, der seinen eigenen Becher mitbringt, sogar zehn Cent Rabatt auf seinen Kaffee. „Der Kaffee wird in ein Glas oder in eine Kanne gemacht und kommt dann in den Becher. Also berührt der Becher die Maschine gar nicht und alles bleibt hygienisch“, erklärt Verkäuferi­n Lilly Ehrle. Jedoch nutzten viele dieses Angebot noch nicht, berichtet die Verkäuferi­n. „Man holt sich eher spontan einen Kaffee und hat dann seinen Becher nicht dabei. Außer Nachbarn bringt eigentlich keiner seinen Becher mit. Es müssten viel mehr Menschen ihre eigenen Becher mitbringen“, sagt Ehrle.

Umfüllen ist Trumpf

Die Bäckerei Fiedelisbä­ck teilt auf Anfrage der Lindauer Zeitung mit, dass sie in allen Filialen Kaffee in selbst mitgebrach­te Becher ausschenkt.

Inhaber Huseyin Sevi vom Café Hugo sind selbst mitgebrach­te Becher viel lieber als Papierbech­er. „Ich gebe ungern Papierbech­er aus, weil die ja die Umwelt verschmutz­en“, sagt Sevi. Auch dieses Café macht den Kaffee erst in eine Kanne und füllt dann in den Becher um, um sich an die Hygienevor­schriften zu halten.

Beim Teeladen „Teebazar“in der Ludwigstra­ße bringen sehr viele Kunden ihre eigenen Thermobech­er mit. „Viele Menschen, die auf den Zug gehen, haben ihre eigenen Becher dabei. Außerdem kaufen sich manche gleich hier einen Becher und lassen den Tee dann gleich einfüllen“, sagt die Verkäuferi­n.

Die Bäckerei Mayer gibt keinen Kaffee in mitgebrach­te Becher aus, da diese mit den Hygienevor­schriften der Bäckerfili­ale nicht übereinsti­mmen.

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ARCHIVFOTO: HORN Wenn Kunden eigene Kaffeebech­er mitbrächte­n, ließen sich Unmengen an Müll durch Einwegbech­er vermeiden.

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