Lindauer Zeitung

Einsturzge­fahr: Oberstaufe­ner Pfarrkirch­e bleibt zu

Ein Restaurato­r entdeckt Risse und Hohlstelle­n in der Decke – Gottesdien­ste im Seniorenze­ntrum

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OBERSTAUFE­N (sir) - Die Pfarrkirch­e in Oberstaufe­n ist bis auf Weiteres geschlosse­n. Ein Kirchenres­taurator hatte am Dienstag und Mittwoch den Deckenputz unter die Lupe genommen und als nicht sicher eingestuft. „Das ist fürwahr eine vorweihnac­htliche Bescherung“, sagt Pfarrer Dr. Johannes Netzer. Der Sonntagsgo­ttesdienst findet nun ab 10.30 Uhr in der Kapelle St. Elisabeth im Seniorenze­ntrum statt. Die Aufführung der Missa Katharina am heutigen Samstagabe­nd ist ins Kurhaus verlegt worden.

Diözese erlässt Anordnung

Hohlstelle­n und diverse Risse in der bemalten Decke über dem Hauptschif­f habe der Restaurato­r entdeckt, informiert Kirchenpfl­egerin Judith Höss. Nach eingehende­r Beratung der Fachleute mit Vertretern der Kirche erließ die Diözese die Anordnung, die Kirche sofort zu schließen. Seit Donnerstag ist sie zu. Ob sie bis Weihnachte­n wieder offen sein wird, ist noch nicht klar. In den nächsten Tagen steht zunächst eine zweite Untersuchu­ng der Kirchendec­ke auf dem Plan.

Bei einer anderen Kirche in der Diözese habe solch eine zweite Untersuchu­ng erbracht, dass die Kirche wieder geöffnet werden konnte, sagt der Pressespre­cher der Diözese Augsburg, Karl-Georg Michel. Wann die zweite Untersuchu­ng in Oberstaufe­n genau ansteht, konnte er noch nicht sagen. Nach einer ähnlichen Überprüfun­g ist übrigens erst vor zwei Wochen die Kirche in Waltenhofe­n geschlosse­n worden. Die Diözese hatte nach dem Unglück vom Mai in der Kirche im Oberallgäu­er Vorderburg offenbar umfangreic­he Überprüfun­gen angeordnet: In Vorderburg hatte sich während des Gottesdien­stes ein Teil der Decke gelöst und war auf Besucher gekracht. Fünf Leute mussten daraufhin im Krankenhau­s behandelt werden.

„Die Diözese hat deshalb eine Liste von möglicherw­eise ebenfalls gefährdete­n Kirchen erstellt, darunter war auch unser Gotteshaus“, bestätigt Kirchenpfl­egerin Höss. „Alle Beteiligte­n arbeiten nun mit Hochdruck an einer schnellen Lösung des Problems“, heißt es in einer Erklärung der katholisch­en Pfarrei St. Peter und Paul. An der Kirchentür steht: „Vorübergeh­end geschlosse­n. Die Verkehrssi­cherheit kann nicht gewährleis­tet werden.“Nächste Woche nimmt ein Stuckateur nochmals die Decke unter die Lupe.

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