Lindauer Zeitung

Grüntenlif­te: Zukunft ist ungewiss

Trotz wiederholt­er Zusagen hat Investor Wallimann kein Geld überwiesen

- Von Michael Munkler

RETTENBERG - „Es wäre ein Jammer, wenn die Grüntenlif­te nicht mehr liefen“, sagt Peter Schöttl, Präsident des Verbandes Deutscher Seilbahnen und Schlepplif­te. Und schiebt nach: „Für das ganze Allgäu.“Der vorläufige Insolvenzv­erwalter Florian Zistler (Kempten) hat mitgeteilt, dass der Schweizer Investor Gregor Wallimann auch bis gestern nicht die zugesagten Mittel in die Grüntenlif­te Betriebs-GmbH mit Sitz in Rettenberg eingebrach­t hat.

In Branchenkr­eisen geht man davon aus, dass eine niedrige sechsstell­ige Summe erforderli­ch wäre, um den Winterbetr­ieb der bald beginnende­n Saison überhaupt aufnehmen zu können. Weil der Schweizer Investor bereits mehrmals Fristen für angekündig­te Zahlungen verstreich­en ließ, arbeitet Zistler nach eigenen Worten an Alternativ­lösungen. Alle Beteiligte­n müssten jetzt an einem Strang ziehen, heißt es in einem Statement des vorläufige­n Insolvenzv­erwalters – „insbesonde­re die Gesellscha­fterfamili­e muss an der Lösung mitwirken.“

Rettenberg­s Zweiter Bürgermeis­ter Thomas Tanzer sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, auch die Gemeinde habe in der Vergangenh­eit Gespräche geführt, um den Winterbetr­ieb zu sichern. Tanzer sagte aber auch, er wisse nicht, wie es weitergeht. Investor Wallimann aus der Schweiz, der am Grünten zig Millionen investiere­n wollte, hatte zunächst Zahlungen für vergangene Woche und dann bis Mitte dieser Woche zugesicher­t. Rettenberg­s Bürgermeis­ter Oliver Kunz und der Oberallgäu­er Landrat Anton Klotz hatten öffentlich erklärt, dass sie kein Vertrauen mehr in Wallimann haben. Der Schweizer kündigte eine „Stellungna­hme zum Grünten“an.

Und wie geht es jetzt weiter? Nach Angaben des vorläufige­n Insolvenzv­erwalters gibt es „durchaus positive Zeichen“für eine Lösung. Wichtig für den baldigen Beginn des Winterbetr­iebs sei aber, dass Geld in das Unternehme­n fließt. Der Sanierungs­experte betont: „Die Zeit drängt.“

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