Grüntenlifte: Zukunft ist ungewiss
Trotz wiederholter Zusagen hat Investor Wallimann kein Geld überwiesen
RETTENBERG - „Es wäre ein Jammer, wenn die Grüntenlifte nicht mehr liefen“, sagt Peter Schöttl, Präsident des Verbandes Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte. Und schiebt nach: „Für das ganze Allgäu.“Der vorläufige Insolvenzverwalter Florian Zistler (Kempten) hat mitgeteilt, dass der Schweizer Investor Gregor Wallimann auch bis gestern nicht die zugesagten Mittel in die Grüntenlifte Betriebs-GmbH mit Sitz in Rettenberg eingebracht hat.
In Branchenkreisen geht man davon aus, dass eine niedrige sechsstellige Summe erforderlich wäre, um den Winterbetrieb der bald beginnenden Saison überhaupt aufnehmen zu können. Weil der Schweizer Investor bereits mehrmals Fristen für angekündigte Zahlungen verstreichen ließ, arbeitet Zistler nach eigenen Worten an Alternativlösungen. Alle Beteiligten müssten jetzt an einem Strang ziehen, heißt es in einem Statement des vorläufigen Insolvenzverwalters – „insbesondere die Gesellschafterfamilie muss an der Lösung mitwirken.“
Rettenbergs Zweiter Bürgermeister Thomas Tanzer sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, auch die Gemeinde habe in der Vergangenheit Gespräche geführt, um den Winterbetrieb zu sichern. Tanzer sagte aber auch, er wisse nicht, wie es weitergeht. Investor Wallimann aus der Schweiz, der am Grünten zig Millionen investieren wollte, hatte zunächst Zahlungen für vergangene Woche und dann bis Mitte dieser Woche zugesichert. Rettenbergs Bürgermeister Oliver Kunz und der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz hatten öffentlich erklärt, dass sie kein Vertrauen mehr in Wallimann haben. Der Schweizer kündigte eine „Stellungnahme zum Grünten“an.
Und wie geht es jetzt weiter? Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters gibt es „durchaus positive Zeichen“für eine Lösung. Wichtig für den baldigen Beginn des Winterbetriebs sei aber, dass Geld in das Unternehmen fließt. Der Sanierungsexperte betont: „Die Zeit drängt.“