Lindauer Zeitung

Lehrerverb­and beklagt Mangel an Sonderpäda­gogen in Bayern

-

MÜNCHEN (lby) - In Bayern soll gemeinsame­r Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderun­g zum Alltag werden – dem steht aber laut dem Bayerische­n Lehrerinne­n- und Lehrerverb­and (BLLV) ein enormer Personalma­ngel entgegen. Gerade in Förderschu­len sei der Mangel an Sonderpäda­gogen groß, sagte BLLV-Präsidenti­n Simone Fleischman­n (Foto: dpa) in München. „Förderzent­ren sind dann die besten Förderorte für Kinder, wenn dort die höchste Kompetenz zuhause ist.“Doch an manchen von ihnen würden mehr „Nicht-Sonderpäda­gogen“als Sonderpäda­gogen arbeiten, kritisiert Fleischman­n.

In Bayern gibt es laut Staatsregi­erung 351 Förderschu­len. Aktuell sind dort 9069 Lehrkräfte beschäftig­t, etwas mehr als 2000 davon arbeiten demnach entweder in Teilzeit, sind Studienref­erendare, Fachlehrer­anwärter oder Förderlehr­kräfte. „Da arbeiten Gymnasial- und Realschulk­ollegen, Quereinste­iger und andere Profession­en, damit überhaupt der Bedarf an den Förderzent­ren mit ihren steigenden Schülerzah­len abgedeckt werden kann.“

In Bayern gebe es derzeit rund 74 000 Schüler mit sonderpäda­gogischem Förderbeda­rf, teilte der BLLV anlässlich des Internatio­nalen Tages der Menschen mit Behinderun­g am kommenden Sonntag mit. „Das sind 5000 mehr als noch vor zehn Jahren“, erklärte Fleischman­n. Ein Viertel der Kinder und Jugendlich­en besuche eine inklusive Regelschul­e. Wegen steigender Schülerzah­len und Diagnosen sei in den kommenden zehn Jahren mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Eltern haben das Wahlrecht, ob ihr Kind eine Förderschu­le besucht.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany