Auto schleift totes Reh über zehn Kilometer mit
SIGMARSZELL/LINDAU (lz) - Weil ein Reh im Dornacher Wald auf die Bundesstraße gesprungen ist, ist es dort zu mehreren Unfällen gekommen. Menschen wurden zum Glück nicht verletzt, aber das Reh ist leider gestorben. Außerdem gab es erheblichen Sachschaden und Verwirrung über das Reh, das plötzlich tot auf einem Parkplatz in Lindau lag.
Mehrere Autofahrer haben am frühen Donnerstagmorgen die Polizei in Lindau und Lindenberg wegen des Wildunfalls auf der B 308 gerufen. Außerdem meldete ein Autofahrer, dass auf dem Parkplatz einer Lindauer Firma ein Reh liegen würde. Im Laufe der Ermittlungen stellte die Polizei dann fest, dass es wegen dieses Rehs bereits zu mehreren Verkehrsunfällen gekommen war. Wie sich herausstellte, war zunächst ein 56-Jähriger in Richtung Lindau gefahren, als das Reh die Fahrbahn querte. Das Auto stieß mit dem Reh zusammen, das tot auf der Straße liegen blieb. Sofort überfuhr ein 30-Jähriger mit seinem Auto das am Boden liegende Tier.
Während dem Auto nichts passierte, kam ein 26-Jähriger an die Gefahrenstelle, der zu schnell unterwegs war und dem Tier ausweichen wollte. Dabei geriet sein Fahrzeug jedoch auf die Gegenfahrbahn, auf dem ihm der Wagen eines 57-Jährigen entgegenkam. Um einen Zusammenstoß zu verhindern, konnte der junge Mann gerade noch ausweichen, so dass sich beide Fahrzeuge nur mehr seitlich berührten. Der entgegenkommende Wagen landete auf dem Grünstreifen. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf mindestens 25 000 Euro.
Allerdings kam währenddessen noch ein Auto zur Unfallstelle, das ebenfalls über das Reh gefahren ist. Dass sich dabei der Tierkörper an dem Unterboden verfing, merkte der Fahrer auf der knapp zehn Kilometer langen Strecke über Landstraße und Autobahn bis zur Arbeitsstelle nicht. Erst als er beim Einparken rückwärts fuhr und sich das Reh löste, sah er auf dem Parkplatz der Firma plötzlich das Tier vor sich liegen und rief die Polizei.