Hallenbad: Entscheidung fällt frühestens 2018
Die Stadt Lindenberg will mit einer Entscheidung über einen Neubau oder eine Sanierung warten, bis Klarheit über die Zuschüsse besteht
LINDENBERG - Was wird mit dem Hallenbad? Die Frage treibt viele Lindenberger um. Von außen betrachtet herrscht in der Frage Stillstand. Hinter den Kulissen aber versucht die Stadt, mehr Geld für das Millionenprojekt zu akquirieren. „Wir arbeiten im Hintergrund sehr viel daran“, erklärte Bürgermeister Eric Ballerstedt im Stadtrat.
Seit Jahren ist die Zukunft des Hallenbades Thema in Lindenberg. 42 Jahre nach dem Bau ist es in einem schlechten Zustand. Generalsanierung oder gleich Neubau heißt die Frage, mit der sich der Stadtrat unter anderem im Sommer bei einer Klausurtagung befasst hat. Eigentlich sollten die Räte die Frage noch in diesem Jahr entscheiden. Das wird allerdings nicht mehr geschehen.
Das hängt mit den Zuschüssen zusammen. „Wir sind gut beraten, uns in die Warteschleife zu begeben, bis klar ist, was es gibt“, sagte Bürgermeister Ballerstedt im Stadtrat. Bisher rechnet die Stadt mit Zuwendungen in Höhe von ein bis zwei Millionen Euro. Angesichts geschätzter Kosten von sechs bis acht Millionen eher wenig. Hoffnungen der Rathausspitze richten sich unter anderem auf ein neues Förderprogramm, über das seit geraumer Zeit spekuliert wird. Denn mit ihrem Problem ist die Westallgäuer Stadt nicht allein. Ein Drittel der 910 Frei- und Hallenbäder im Freistaat, die sich in der Hand von Kommunen befinden, ist marode. Das hat das Innenministerium auf Anfrage der SPD im Sommer bekannt gegeben.
Rückendeckung erhofft sich Ballerstedt vom Gemeinde- und dem Städtetag. Letzterer sollte das Thema gestern auf Antrag des Lindenberger Bürgermeisters besprechen. Das Ergebnis ist noch offen. Bislang sperrt sich der Städtetag mehr gegen ein Förderprogramm für Bäder als Regierung und Landtag. Der Städtetag würde Mittel des Freistaates lieber für andere Zwecke nutzen. Und: Die Spitzen des Verbandes fürchten wohl Diskussionen mit Kommunen, die ihre Bäder gerade eben ohne Zuschüsse saniert haben. Wenn ein Förderprogramm aufgelegt wird, dann kommt es wohl im Doppelhaushalt des Freistaates 2019/2020 zum Tragen: Das bedeutet aber auch: Eine Entscheidung über die Zukunft des Bades wird es frühestens 2018 geben. nutzen möchten. Zudem sollen sie ihm die Geburten und Schülerzahlen schicken.
Hintergrund: Zuschüsse für ein Hallenbad gibt es derzeit in der Regel nur, wenn es für den Unterricht genutzt wird. Das ist in Lindenberg der Fall. 6766 Schüler von 15 Schulen haben im vergangenen Jahr das Bad besucht. (cg)